Döner an Bord
Wie eine Fluggesellschaft kulinarisch neue Wege geht
Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an den nervigsten Sitznachbarn denken, den Sie im Flugzeug schon einmal neben sich hatten? Hat er geschnarcht? Stark geschwitzt? Unangenehm gerochen? Stellen Sie sich jetzt mal vor, Ihr Nachbar hätte auch noch einen Döner in der Hand. Was unangenehm klingt, könnte in Zukunft durchaus vorkommen. Die Fluggesellschaft Eurowings will das Gericht künftig auf ihren Flügen anbieten. Das teilte das Unternehmen auf Twitter mit.
Offenbar hat das Unternehmen aber schon damit gerechnet, dass diese Nachricht nicht jedem schmecken dürfte – und den Flug-Döner entschärft: Zaziki oder Zwiebeln finden sich nicht in der Zutatenliste. Stattdessen setzt Eurowings bei der Füllung auf gebratenes Hähnchenfleisch, Krautsalat, Tomatenscheiben und Ziegenfrischkäse.
Aber kann man das dann überhaupt noch Döner nennen? Denn die Kennzeichnungsregeln sind streng: Ein echter Döner darf nur aus Rind-, Kalb- oder Schaf-Fleischscheiben bestehen und der Hackfleischanteil maximal 60 Prozent betragen. Auf dem Merkblatt „Kenntlichmachung
von Döner Kebab und ähnlichen Erzeugnissen bei loser Abgabe“– ja, so etwas gibt es wirklich – hält das bayerische Gesundheitsministerium allerdings fest: Die Bezeichnung „Hähnchen-Döner Kebab“ist zulässig.
Einen Drehspieß wird Eurowings übrigens nicht in seine Maschinen einbauen. Auf die entsprechende Frage eines Twitter-Nutzers antwortete der Konzern: „Keine Sorge, der Döner wird bereits am Boden frisch zubereitet.“Eine wichtige Frage entfällt dann jedoch: „Mit allem und scharf?“werden die Passagiere an Bord wohl nicht hören.