Bauernverband will kein „Schweigegeld“
Kreisobmann Bayer fordert mehr Fairness
Neuburg-Schrobenhausen Für die deutsche Landwirtschaft soll in den kommenden vier Jahren eine Milliarde Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Das hat die Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD in dieser Woche beschlossen. „Wir sind enttäuscht über das Ergebnis der Koalitionsrunde, weil es nicht die aktuellen Problemfelder löst“, kritisiert Bauernpräsident Walter Heidl in einer Videobotschaft die „Bauernmilliarde“.
Es sei zwar anzuerkennen, dass man für Investitionen in Richtung Tierwohl, für teure Technik und andere Umstellungsmaßnahmen zusätzliche Fördermittel bereitstellen wolle, so Heidl. Das aktuelle Problem mit der Verschärfung der Düngeverordnung werde aber nicht angegangen. „Und das ist mit Geld nicht zu lösen.“Bevor überhaupt über weitere Verschärfungen diskutiert wird, müssen aus Heidls Sicht die fachlichen Defizite, etwa beim geplanten Verbot der Herbstdüngung sowie die Defizite bei den Messstellen und -ergebnissen behoben werden. Dort gebe es erhebliche Mängel bei der Nachvollziehbarkeit und Transparenz, weshalb die von den „roten Gebieten“betroffenen Landwirte diese Ausweisungen nicht akzeptieren können. Denn nur was verstanden wird, könne auch angenommen werden. „Wir brauchen unbedingt eine Reaktion auf die fachliche Kritik, die wir seit vielen Wochen eingebracht haben“, fordert Heidl.
Schlechter gestellt als europäische Berufskollegen
Genauso sieht dies Kreisobmann Ludwig Bayer aus Stepperg. Ihm liegt die aktuelle Situation in der Landwirtschaft im Magen: „Die wirtschaftliche Lage ist momentan sehr bescheiden.“Für Geld jedoch sei von den Landwirten niemand auf die Straße gegangen. „Alle Bauern wollen gerecht und fair behandelt werden.“
Momentan sei man im Vergleich zu den Berufskollegen anderer europäischer Länder schlechter gestellt, findet Ludwig Bayer. Und daher richte sich der Protest gegen die unsachgemäßen Verordnungen Deutschlands sowie deren Entwürfe. Seine Forderung lautet: „Gleiches Recht für alle Landwirte und keine Abspeisung mit Schweigegeld.“Sorgfältig produzierte regionale Lebensmittel kombiniert mit der Vernunft des Verbrauchers beim Einkaufen ließen ein Miteinander entstehen, von dem jeder profitiere.
Landwirtschaft