Richtig Energie sparen
Die Energiesparmesse „Clever bauen“zieht viele Besucher in den Neuburger Stadtteil Heinrichsheim. Passend dazu hat die Stadt ihren Umweltpreis verliehen. Wer den bekommen hat und welche Umweltthemen besonders gefragt sind
Wie kann man Energie sparen? Antworten auf diese Frage hat die Energiesparmesse in Neuburg geboten. Zudem hat die Stadt ihren Umweltpreis verliehen.
Neuburg „Am laufenden Band sind die Messebesucher am Samstag zu uns an den Stand gekommen und haben sich informiert“, sagt André Fridlin von der Firma Heizung Sanitär Bischof & Gottschall aus Neuburg und zieht damit am Sonntagvormittag ein erstes Fazit. Viele Leute hätten sich gezielt nach einer Alternative zur Ölheizung erkundigt. Der Hintergrund: Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung. Das sieht vor, dass Ölheizkessel ab 2026 grundsätzlich nicht mehr eingebaut werden dürfen. André Fridlin informiert am Stand über klimaschonendere Modelle und Alternativen wie etwa eine Hybridheizung. Auch Klaus Klose aus dem Organisatorenteam des Vereins „Energie effizient einsetzen“, kurz e-e-e ist mit der Besucherzahl zufrieden. „Es war ein starker Samstag mit mehr als 1600 Besuchern.“
Bereits zum 15. Mal hat der Verein die Messe, die jetzt den Namen „Clever bauen“trägt, organisiert. Mit dem neuen Messestandort am Audi Driving Experience Center in Neuburg-Heinrichsheim hat man bewusst neue Wege beschritten. Klaus Klose verweist auf die gute Zusammenarbeit mit Mate Beric von der Standortsteuerung von Audi Neuburg. Klose kann sich vorstellen, die Messe hier dauerhaft zu etablieren. Das moderne Gebäude liefert eine passende Kulisse. Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss haben die Firmen genug Fläche, um sich ins rechte Licht zu rücken. Die Aussteller zeigen ihr gesamtes Portfolio rund um die Themen Bauen, Sanieren, Wohnen und präsentieren unter anderem Photovoltaikund Heizungsanlagen. Im Vordergrund steht dabei ganz nach dem Leitbild des Vereins e-e-e immer der Gedanke, Energie zu sparen.
Ein Hingucker im Erdgeschoss ist die Zirbelstüberl der Schreinerei Pettmesser. Wer will, kann sich hier kurz niederlassen und den angenehmen Duft und die gesundheitsfördernde Wirkung des Zirbenholzes genießen. Manfred Pettmesser ist glücklich mit der Wahl des neuen Standorts. „Das Gebäude spiegelt Wohlfühlen und Modernität wider. Die Menschen haben Interesse und wir führen tolle Gespräche“, sagt der Firmenchef aus Oberhausen. „Wir haben mehr als 90 Prozent Fachbesucher“, betont auch Klose vom Orgateam. Vor allem Themen wie Speichertechnologien und Photovoltaikförderung brennen den Besuchern unter den Nägel, sagt Klose. „Hier vor Ort bei uns bekommen die Messebesucher eine objektive Beratung.“
wie etwa über Finanzierung und Bauförderung oder die perfekte Heizung runden das Messeangebot ab.
Im Rahmen von „Clever bauen“wurde zum 17. Mal der Umweltpreis der Stadt Neuburg verliehen. Diesmal ging die Auszeichnung an die FOS/BOS Neuburg, an das Staatliche Berufliche Schulzentrum Max von Pettenkofer. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling würdigte das Engagement der Schüler, Umweltreferent Heinz Schafferhans überreichte die Auszeichnung. Während der vergangenen Schuljahre wurde an der Fach- und Berufsoberschule Neuburg Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21 in das Leitbild der Schule integriert. Schafferhans hob dabei den Tag der Agenda 21 an der Schule hervor. Alle Schüler präsentieren Projekte zum Thema Nachhaltigkeit. So gibt es Rätsel und Mitmachaktionen: Müll vermeiden oder reparieren statt wegwerfen. Die Vertreter der Schule freuten sich über den mit 1500 Euro dotieren UmweltFachvorträge preis. Auch die Vertreter der Firma Donau Malz hatten Grund zu strahlen. Für sie gab es zwar kein Geld, dafür aber die Umweltmedaille der Stadt Neuburg verliehen. Donau Malz setzt auf Nahwärme von den benachbarten Glaswerken bei der Trocknung von Malz. So werden jährlich effektiv zwei bis 2,5 Millionen Kubikmeter Erdgas eingespart beziehungsweise nicht verbrannt. Im kleinen Neuburger Mikrokosmos werde einiges getan, um CO2 zu sparen, so OB Gmehling.
Sechs Jahre nach dem Start des Abwärmeprojekts fällt seine Zwischenbilanz positiv aus: Durch die rund 30 Kilometer langen Nahwärmeleitungen fließen 63 Millionen Kilowattstunden Wärme, was einer CO2-Einsparung von 17.000 Tonnen entspricht. Klimaschutz braucht Firmen und Städte, die innovativ voranschreiten, aber eben auch jeden einzelnen. Und genau deswegen waren alle Interessierten mit einem Besuch auf der „Clever bauen“gut beraten.