Der die Burgen baut
Legt sich der Mensch ein Tier zu, ist das oft der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. So wie die Beziehung einer sanft lächelnden Schönen zu ihrem Kätzchen, wie man sie aus der Fernsehwerbung kennt. Anders sieht es aus, wenn ein Landwirt es mit Insekten zu tun hat, die er samt Wiesenvögeln aus Hecken vertreibt oder – viel schlimmer – mit Wölfen, die seine Schäflein reißen und auf der Alp als Bösewichte gelten. Was dem zu Recht erbosten Allgäuer ans Portemonnaie geht. Glück hat der Bär in Bayern, wenn er nicht gerade Bruno heißt, am Leben bleibt und sich fort trollt.
Zwei, die wohl niemals Freunde werden, sind der Bauer und der Biber. Der schwimmende Burgenbauer, nennen wir ihn Bob, den Baumeister, leitet mit seinen Dämmen Bäche kurzerhand um. Mit seiner regen Holzarbeit hat er im nordwestlichen Landkreis Augsburg einen Damm erstellt – mit finanziellen Folgen für den Landwirt. Weil der einen Damm weggebaggert hat, der für die Überflutung einer Wiese sorgte, muss er eine Geldstrafe von 5100 Euro berappen. Denn der Riesennager genießt besonderen Schutz.
Kommt mit dem materiellen Schaden auch noch ein fatales Sprichwort ins Spiel, wird der Mensch dem Tier endgültig die Freundschaft aufkündigen. Weil ein Autofahrer in Fultenbach (Kreis Dillingen) einer Katze auswich, kam er von der Straße ab. Der Schaden: 25 000 Euro. Unsere Meinung: Katze kam von rechts, war schwarz, brachte deshalb Unglück.
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