Geht doch!
Mit einer B-Besetzung qualifizieren sich die deutschen Frauen für die Endrunde des Fed Cup
Florianopolis Die Komplimente waren verdient, die Erleichterung verständlich: Die zweite Reihe der deutschen Tennis-Damen hat die Fed-Cup-Aufgabe in Brasilien gemeistert und die Teilnahme an der neuen Endrunde insgesamt souverän gesichert. Der neue Kapitän Rainer Schüttler umarmte beim 4:0-Erfolg in Florianopolis nach der vorzeitigen Entscheidung Laura Siegemund.
In Abwesenheit von Angelique Kerber und Julia Görges führte die 31-jährige Schwäbin die DTB-Auswahl mit zwei Einzelerfolgen in die Endrunde Mitte April in Budapest. Schüttler kündigte nach seinem erfolgreichen Debüt eine kleine Feier mit seinem Team an. „Ich bin sehr zufrieden, die Mädels haben gut gespielt. Das ganze Team hat super zusammengearbeitet. Es war eine gute Woche für uns“, sagte der einstige Australian-Open-Finalist.
Der 43-Jährige sah mit seiner verkehrt herum aufgesetzten BaseballKappe auf der Bank noch genauso aus wie zu seinen Zeiten als Profi und wirkte auch genauso besonnen. Die mitgereiste Frauentennis-Chefin Barbara Rittner zollte der Auswahl ein Kompliment: „Es klingt immer einfach, als Favorit nach Brasilien zu reisen, aber am Ende ist jedes einzelne Match unglaublich schwierig.“
Siegemund hatte beim 6:1, 6:2 über die Weltranglisten-225. Gabriela Cé am Samstag vor allem im zweiten Satz lange Zeit mehr Mühe, als es das Ergebnis aussagte. Tatjana Maria zitterte sich am Freitag gegen Cé am Ende zu einem glücklichen Erfolg in einem Match, das internationalen Ansprüchen vor allem in der Schlussphase kaum genügen konnte. Am Samstag brauchte Maria nicht mehr zu spielen, Anna-Lena Friedsam und Antonia Lottner setzten im bedeutungslosen Doppel den Schlusspunkt in einer Begegnung, die nicht das Ambiente der großen weiten Tennis-Welt versprühte. Nur wenige Zuschauer saßen bei schwül-heißem Wetter in einer Ferienanlage nahe des Atlantiks auf den kleinen Tribünen.
Ob die Endrunden-Premiere vom 14. bis 19. April ein Zuschauermagnet wird, muss sich noch zeigen. Wahrscheinlich ist, dass in Budapest die deutschen Top-Kräfte dabei sein werden und angesichts der guten Besetzung auch sein müssen, wenn das DTB-Team mit Blick auf das fortgeschrittene Alter seiner Besten um den Titel spielen will. Fehlen dürfte Andrea Petkovic, die nach einer Operation am linken Knie bis zu zwei Monate pausieren muss.