„Sabine“lässt die Schule ausfallen
Wegen des Orkans entfällt am Montag im gesamten Landkreis der Unterricht. Was die Feuerwehr empfiehlt
Neuburg-Schrobenhausen „Sabine“ist derzeit wohl der gefürchtetste Name in Deutschland. So heißt der Orkan, der auch am Montag noch über Bayern hinwegfegen soll. Und das mit Folgen auch für die Schüler im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und im Stadtgebiet Ingolstadt.
Um 18.28 Uhr kam die Mitteilung der lokalen „Koordinierungsgruppe Schulausfall“aus Ingolstadt. Wie bereits zuvor in den Landkreisen Neu-Ulm, Landsberg oder Günzburg wurde angesichts der angekündigten Wetterlage entschieden, dass der Unterricht an allen Schulen im Stadtgebiet Ingolstadt am Montag ausfällt. Für Schüler, die dennoch die Schulen erreichen, ist eine Notbetreuung sichergestellt. Die städtischen Kindergärten in Ingolstadt sind geöffnet, um Betreuungsmöglichkeiten anzubieten. Die Eltern werden gebeten abzuwägen, ob sie ihr Kind zuhause betreuen können, oder auf die Betreuung im Kindergarten angewiesen sind.
Zehn Minuten später, um 18.38 Uhr, kam über die KatastrophenApp Nina die Meldung, dass am Montag auch an allen Schulen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen der Unterricht wegen der Unwetterwarnung entfällt. Auch hier wird eine Betreuung für alle Kinder sichergestellt, die trotzdem zu ihren Schulen kommen.
Am Sonntagnachmittag war vom Unwetter in Neuburg noch nichts zu spüren. Vielmehr nutzten viele Jogger die milden Temperaturen, um an der ruhigen Donau entlang zu laufen. Zahlreiche Menschen waren auch mit dem Fahrrad unterwegs und viele Familien gingen spazieren oder setzten sich vor die Cafés in die Sonne.
Doch schon für die Nacht haben die Wettervorhersagen Ungutes prophezeit. Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern in der Stunde werden in Neuburg erwartet – auch noch den gesamten Montag über.
Grund genug für die Bürger, sich entsprechend vorzubereiten, empfiehlt der Sprecher der Neuburger Feuerwehr, Markus Rieß. „Sowohl als Fußgänger als auch als Autofahrer sollte man Waldstrecken meiden. Aber das sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand.“Durch den Sturm – falls er so heftig wird wie erwartet – könne es auch zu Stromausfällen kommen. Auch darauf müssten sich die Menschen in der Region einstellen. Zudem sollten die Bürger Dinge festbinden oder in die Häuser bringen, die leicht herumgewirbelt werden können – beispielsweise Tische oder auch Bauzäune.
Die Feuerwehr ist indes vorbereitet. Die Gerätschaften, um möglicherweise Straßen von umknickenden Bäumen oder herabfallenden Ästen zu befreien, sind ebenfalls bereit, versichert Rieß. Er und seine Kollegen beobachten die Wetterlage und stellen sich darauf ein, dass es auch am Montag noch vermehrt zu
Einsätzen kommen kann. „Ansonsten müssen wir abwarten und können wie alle nur hoffen, dass es nicht so schlimm kommt wie befürchtet“, sagt Neuburgs Feuerwehr-Kommandant.
Die Polizeiinspektion Neuburg hatte am Sonntagabend nicht mehr Personal im Einsatz als normal. Man könne aber jederzeit weitere Kräfte mobilisieren, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Zunächst müsse man abwarten, ob der orkanartige Sturm überhaupt die Region treffe.
Die angekündigten Schulausfälle, die dann am Abend für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt ausgesprochen wurden, lassen hingegen erahnen, dass die Region nicht davor verschont bleiben dürfte.