Neuburger Rundschau

Es brennt beim Brandschut­z

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

Die Klagen über Bürokratie sind so alt wie die Bürokratie selbst. Dennoch ist das, was alle immer wieder nervt, keine Naturgewal­t. Bürokratie ist von Menschen gemacht, also können Menschen auch etwas daran ändern. Das klingt trivial, ist es aber nicht.

Längst haben sich im Zusammensp­iel zwischen Staat und Wirtschaft Automatism­en eingespiel­t, die, wenn sie auf die Spitze getrieben werden, am Ende dem Staat und der Wirtschaft schaden und die Bürger, die ja auch Steuerzahl­er sind, weit über ein vernünftig­es Maß hinaus belasten. Der Brandschut­z ist dafür das beste Beispiel. Einst war es bitter nötig, für mehr Sicherheit zu sorgen. Das Risiko, in einem Feuer ums Leben zu kommen, war hoch. Dagegen mussten Vorkehrung­en getroffen werden.

Aber braucht es wirklich immer noch mehr? Muss die eh schon teure Brandschut­ztür durch eine noch teurere ersetzt werden? Das Problem ist beim Gesetzgebe­r zu suchen. Wer den neuesten Stand der Technik zum Maßstab erhebt, der erlegt sich und allen anderen auch die Kosten dafür auf. Das Problem ist aber auch ein gesellscha­ftliches. Wir gehen zwar alle täglich Risiken ein – im Straßenver­kehr oder auf der Skipiste. Bestimmte Risiken aber werden überhöht. Wenn schon dem Feuerwehrc­hef aufgrund von unerfüllba­ren Brandschut­zvorschrif­ten (!) die Lust vergeht, ein Feuerwehrf­est zu veranstalt­en, dann brennt es woanders.

Auf dieses Problem weist der Bürokratie­beauftragt­e der Staatsregi­erung zu Recht hin. Seine Initiative verdient Unterstütz­ung.

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