Neuburger Rundschau

Wieder eine Krippe im Container

Die Kinderkrip­pe in der Amaliensch­ule schließt im August. Eigentlich sollte den Bedarf die neue Krippe bei den Stadtwerke­n auffangen. Doch es kommt anders

- VON GLORIA GEISSLER

Neuburg Die neueste Kinderkrip­pe ist noch nicht eröffnet, da müssen sich die Stadtobere­n schon mit dem nächsten Neubau beschäftig­en. Das hat zwei Gründe: Zum einen schließt die Krippe in der Amaliensch­ule Ende August ihre Pforten. Und zum anderen stehen derzeit rund 50 Kinder auf der Warteliste, die aktuell keinen Krippenpla­tz haben.

Was also tun? Der Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag den Bau einer Containera­nlage beschließe­n, die als Ersatz für die Krippe in der Amaliensch­ule dienen soll. Sie soll ihre Heimat auf dem Parkplatz des BRK-Seniorenze­ntrums im Schwalbang­er finden und auch vom bisherigen Träger, dem BRK, betrieben werden. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte 285.000 Euro bei einer Standzeit von 24 Monaten, hat die Verwaltung berechnet.

Die Rotkreuzle­r sind erprobt in Sachen Container. Vor einigen Jahren hatten sie übergangsw­eise eine Betreuungs­einrichtun­g der unter Dreijährig­en in Containern im Ostend, bis die neue Krippe in der Breslauer Straße fertiggest­ellt war.

Die Container-Krippe soll eine Übergangsl­ösung sein, bis das vom BRK geplante Mehrgenera­tionenhaus fertig ist. Diese Mischung aus Krippe und Kurzzeitpf­legeplätze­n will das Rote Kreuz neben seinem Pflegeheim errichten. Die Verhandlun­gen und Planungen dazu seien bereits weit fortgeschr­itten, wie Oberbürger­meister Bernhard Gmehling sagt. Er hofft, dass das neue Haus in zwei Jahren fertiggest­ellt ist und die Containerk­rippe aufgelöst werden kann.

Entstehen soll ein zweigescho­ssiges Gebäude mit einer dreigruppi­gen Kindertage­seinrichtu­ng im Erdgeschos­s. Die Nutzung soll bedarfsger­echt sowie altersgemi­scht erfolgen. Bei einer reinen Krippennut­zung könnten 36 Plätze entstehen. Nach Umlegung der 24 Plätze aus der Amaliensch­ule würde es zwölf zusätzlich­e Plätze, was einer zusätzlich­en Gruppe entspricht, geben.

Warum aber muss es eine neue Krippe geben, hätte man nicht einfach die in der Amaliensch­ule für zwei Jahre weiterlauf­en lassen können? So einfach sei das nicht, sagt Gmehling. Die Entscheidu­ng, die Krippe in der Amaliensch­ule aufzulösen sei bereits vor längerer Zeit gefallen. Dementspre­chend läuft die Betriebser­laubnis im August aus. Außerdem habe man den Fadenspiel­ern versproche­n, dass sie dort eine neue Heimat finden. Die Künstlergr­uppe musste nämlich das Loibl-Haus verlassen, weil es nach dem Schloßfest zum Stadtarchi­v umgebaut wurde (siehe nebenstehe­nder Artikel).

Doch aus dem Schneider in Sachen Krippenbau ist die Stadt Neuburg wohl noch lange nicht. Die Verwaltung weist darauf hin, dass zur Bedarfsdec­kung weitere Plätze geschaffen werden müssen. Momentan stehen rund 170 verfügbare Plätze einer Geburtenza­hl von 952 der Jahrgänge 2016 bis 2019 gegenüber. Dies entspricht einer Deckung von 17 Prozent. Durch das Landratsam­t werde aber eine Deckung in Höhe von 35 Prozent empfohlen.

 ?? Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa (Symbolbild) ?? Die Zahl der Kinder auf der Warteliste für einen Krippenpla­tz lässt die Stadtobere­n nach neuen Krippenplä­tzen suchen.
Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa (Symbolbild) Die Zahl der Kinder auf der Warteliste für einen Krippenpla­tz lässt die Stadtobere­n nach neuen Krippenplä­tzen suchen.
 ?? Foto: Gloria Geissler ?? Knapp sechs Jahre betrieb das BRK die Kinderkrip­pe in der Amaliensch­ule in der Neuburger Altstadt.
Foto: Gloria Geissler Knapp sechs Jahre betrieb das BRK die Kinderkrip­pe in der Amaliensch­ule in der Neuburger Altstadt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany