Neuburger Rundschau

Ein neues Gebäude für die Feuerwehr

Der Stadtrat Rain will einen Neubau im Gewerbegeb­iet errichten. Doch das Projekt steht erst ganz am Anfang. Was es alles zu ermitteln gibt und warum das alte Haus ausgedient hat

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Es gibt eine gute Nachricht für die Feuerwehr Rain: Der seit Jahren ersehnte Neubau ihres Feuerwehrh­auses ist nun genehmigt. Der Stadtrat hat sich quer durch alle Fraktionen einstimmig dafür entschiede­n. Damit ist die Sanierung des jetzigen, mangelhaft­en Gebäudes in der Preußenall­ee vom Tisch.

Und auch ein Grundstück für den Neubau steht schon fest: Im neu erschlosse­nen Gewerbegeb­iet an der Neuburger Straße gibt es in der Schlehenst­raße einen verfügbare­n Bauplatz, der sich in jeder Hinsicht dafür eignet. Er ist gut erreichbar, ausreichen­d groß, kein Bahnüberga­ng behindert einen Einsatz, niemand kann sich dort durch Lärm belästigt fühlen und bei Einsätzen sind die Feuerwehrl­eute in Windeseile auf der Umgehungss­traße oder der B 16.

Jetzt soll es an die Details der Planung gehen: Wie soll das Konzept aussehen? Wie viele Flächen soll es wofür geben? Wie viele Stellplätz­e für Fahrzeuge sind notwendig? Soll ein eigener Bereich für die Jugendfeue­rwehr entstehen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen hat sich ab sofort ein Planungsbü­ro zu befassen. So weit so gut! Zunächst!

Denn der Wermutstro­pfen bei derartigen Projekten ist oft die Finanzieru­ng. Doch von Kosten in diesem frühen Stadium zu sprechen ist rein spekulativ. Es gibt allerdings eine vorsichtig­e hausintern­e Schätzung, wie Bürgermeis­ter Gerhard Martin in der Stadtratss­itzung wissen ließ. Die ist bereits ein paar Jahre alt und lag damals bei drei bis vier

Millionen Euro – Minimum. „Das hängt natürlich davon ab, was wir alles hineinpack­en müssen“, sagt Martin, der auch darauf hinwies, dass die Kosten für den Abbruch des alten Gebäudes hier mit einberechn­et werden müssten.

Doch darf man davon ausgehen, dass tatsächlic­h eine ganze Menge „hineingepa­ckt“werden soll, um das neue Feuerwehrh­aus zukunftsfä­hig zu gestalten. Eben all das, woran es im jetzigen Gebäude erheblich mangelt, wie das Gutachten eines Ingenieurb­üros für Brandschut­ztechnik und Gefahrenab­wehrplanun­g ergeben hat. An vorderster Stelle gilt es, die drängende Enge zu beheben, die aktuell herrscht.

Am jetzigen Standort an der Preußenall­ee besteht nämlich ein nicht unerheblic­hes Gefährdung­spotenzial, heißt es in diesem Gutachten. Die Anfahrtssi­tuation für die einrückend­en Feuerwehrl­eute ist kritisch, weil sie sich mit ausfahrend­en Feuerwehra­utos kreuzen könnten. Eine Absauganla­ge für Dieselmoto­remissione­n der Fahrzeuge fehlt. Der Alarmzugan­g ist unfallträc­htig. Die Tore sind überaltert und nicht mehr dicht, sodass Regenwasse­r eindringt. Ein zweiter Rettungswe­g aus dem Schulungsr­aum im Obergescho­ss fehlt. Im Bereich der Umkleiden, die im Übrigen keine Geschlecht­ertrennung erlauben, wird die Situation als risikoträc­htig eingestuft. Und, und, und. Mit anderen Worten: Das jetzige Feuerwehrh­aus ist vor allem zu eng, wird aber auch sonst den zeitgemäße­n Anforderun­gen nicht mehr gerecht.

Um herauszufi­nden, was genau die Anforderun­gen sind, regte Oberpeichi­ngs Ortssprech­er Johannes Schachaned­er an, einen Feuerwehr-Bedarfspla­n zu erstellen. Damit hätte der Stadtrat eine sachlich fundierte Grundlage für die Planung. Zudem wäre es an der Zeit, die Ausstattun­g der kleinen Wehren zu überdenken. Auch Stadtrat Josef Gawlik (WVRST) schloss sich dieser Ansicht an. Bürgermeis­ter Martin hält allerdings wenig von einem Bedarfspla­n. Schließlic­h seien, wie er sagte, die Aufgaben der Kernstadt-Feuerwehr klar. Die Ausstattun­g der Stadtteil-Wehren aber solle man nicht verknüpfen mit dem Neubau der Rainer Wehr.

Weitere Überlegung­en, die in der Stadtratsd­iskussion zur Sprache kamen, bezogen sich beispielsw­eise auf mögliche Synergie-Effekte, die entstehen würden, wenn man mehrere Einrichtun­gen in einem Gebäude unterbring­en würde. So sprachen sich Wolfgang Janson (JBU), Josef Gawlik, Erhard Sandmeir (PWG) und Johannes Schachaned­er dafür aus, in einem Neubau mit der Feuerwehr zugleich auch Bauhof und eventuell Rettungswa­che mit zu integriere­n.

 ?? Foto: Barbara Würmseher ?? Zu eng, zu unsicher und stellenwei­se auch reparaturb­edürftig: Das jetzige Feuerwehrh­aus in Rain in der Preußenall­ee wird den modernen Anforderun­gen nicht mehr gerecht. Jetzt hat der Stadtrat sich gegen die Sanierung entschiede­n und stattdesse­n einen Neubau beschlosse­n.
Foto: Barbara Würmseher Zu eng, zu unsicher und stellenwei­se auch reparaturb­edürftig: Das jetzige Feuerwehrh­aus in Rain in der Preußenall­ee wird den modernen Anforderun­gen nicht mehr gerecht. Jetzt hat der Stadtrat sich gegen die Sanierung entschiede­n und stattdesse­n einen Neubau beschlosse­n.

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