Alles, außer irdisch
Erdenbürger sollen mithelfen, Leben im All zu finden
In diesen schlaflosen Nächten, in denen der Wind unbarmherzig ums Haus pfeift und der Rollladen nicht aufhören mag zu klappern, da können die Gedanken schon mal in unendliche Weiten wandern. Hätte man nicht längst die Rechnung des Kaminkehrers überweisen müssen? Wann ist der nächste TÜV fürs Auto fällig? Und was ist das eigentlich da draußen?
Die Frage, die die Forscher der Universität von Kalifornien umtreibt, ist so ähnlich – wenn, zugegebenermaßen, auch ein paar Dimensionen größer. Sie wollen wissen, ob es außerirdisches Leben gibt und, wenn ja, wie das dann klingt. Nein, es geht nicht darum, ob der gemeine Außerirdische fiept. Ob er sich anhört wie E.T. Sondern um das große Ganze: Ob da draußen tatsächlich jemand ist. Über vier Jahre haben die Forscher mit Radio-Teleskopen die von Sternen dicht bevölkerte Scheibe der Milchstraße abgehört, immer auf der Suche nach möglichen Funksignalen. Es ist der bislang größte Lauschangriff dieser Art, betont die Initiative „Breakthrough Listen“.
Nur: Ob die Wissenschaftler sich im Klaren darüber waren, wie viele Daten dabei zusammenkommen?
Fast zwei Petabyte jedenfalls sind es geworden. Das sind unfassbare zwei Milliarden Megabyte. Oder, wenn man sich das in einem Dokument vorstellt, etwa eine Billion Seiten. Unendlich viel, was die Forscher da untersuchen müssen. Darum sollen sich jetzt andere Forscher beteiligen. Und auch ganz normale Menschen können, über ein Bürgerforschungsnetzwerk, einen Teil der Daten nach Signalen von Außerirdischen suchen. Vielleicht eine Beschäftigung für die nächste schlaflose Nacht.