Klinsmanns Männer stechen
Im ersten Spiel nach dem Abschied des Trainers sind es vor allem dessen Neuzugänge, die das Umfeld etwas beruhigen
Ein kurzes Telefonat vor dem Spiel, dann war das Kapitel Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC endgültig beendet. „Es war ihm ein Bedürfnis, uns noch einmal Glück zu wünschen“, berichtete der neue Berliner Trainer Alexander Nouri von dem Gespräch mit dem am Dienstag auf so spektakuläre Art und Weise aus der Hauptstadt geflüchteten Klinsmann.
Mit seiner Kurzschluss-Handlung hatte der frühere Bundestrainer den Hauptstadt-Klub in große Turbulenzen gestürzt. Beim 2:1 in
Paderborn sorgten immerhin zwei Klinsmann-Transfers dafür, dass das Chaos nicht noch größer wurde.
Das 1:0 durch Abwehrriese Dedryck Boyata bereitete der von Klinsmann für elf Millionen Euro aus Stuttgart geholte Santiago Ascacibar vor, den 2:1-Siegtreffer nach der Pause erzielte Klinsmanns für 18
Millionen Euro aus Leipzig verpflichteter Wunschspieler Matheus Cunha per Hacke (unter Mithilfe von Paderborns Jamilu Collins).
Mit dem vielen Geld von Investor Lars Windhorst ist also durchaus etwas zu bewegen – umso unverständlicher erschien auch am Samstag noch das „ungeheure“(Windhorst) Verhalten von Klinsmann. In den Gesprächen nach dem Kellerduell fiel der Name Klinsmann dagegen kein einziges Mal mehr. Vor allem Sportchef Michael Preetz war bemüht, nicht mehr zuviel über den einstigen Heilsbringer der Berliner zu reden. „Ich glaube, dass wir als Verein ein wichtiges Zeichen der Geschlossenheit senden konnten“, sagte Preetz, dem nach dem Dreier Zentnerlasten von den Schultern fielen. „Das tut natürlich extrem gut, weil es eine turbulente und unruhige Woche war“, sagte der ExProfi. Der verdiente Erfolg gegen den Aufsteiger lässt den gesamten Klub etwas durchatmen. (dpa)
Tore 0:1 Boyata (10.), 1:1 Srbeny (51.), 1:2 Collins (67./Eigentor) Zuschauer 14 687