Wenn sich zwei Systeme ergänzen
Wie sich der Kia Ceed als Plug-in-Hybrid bei ersten Tests schlägt
So richtig in Schwung kommt derzeit die Elektrifizierung der Pkw. Jeden Monat drücken neue Fahrzeuge auf den Markt, die mit einem Mild-Hybrid, einem Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch ihre Kilometer abspulen. Jetzt gibt es den ersten Hybrid als Kompakt-Kombi, und zwar den bisher schon sehr erfolgreichen Kia Ceed.
Bei Kia strahlen die Verantwortlichen übers ganze Gesicht. Sieben Jahre in Folge steigerte der Autohersteller aus Südkorea seine Absatzzahlen in Deutschland. Das hängt auch damit zusammen, dass die Firma, die zuletzt reihenweise Preise einheimste, viel Kompetenz in Sachen Elektrofahrzeug besitzt. Das beweist sie jetzt wieder, indem sie den ersten Kombi in der Kompaktklasse als Plug-in-Hybrid auf den Markt bringt. Der Ceed SW (Station Wagon), der seit Januar bestellbar ist und ab 7. März tatsächlich lieferbar sein soll, stellte sich nun ersten Tests.
Verändert wurde an dem Kompaktmodell fahrwerktechnisch und äußerlich wenig. Im recht komfortablen Innenraum ist trotz des zusätzlichen Akkus das gute Platzangebot nicht verschwunden. Nur unter dem Kofferraum-Ladeboden müssen kleine Einbußen hingenommen werden. Gleich geblieben sind der gute Fahrkomfort, die gelungene Straßenlage, das unkomplizierte Handling, die umfangreiche Serienausstattung und die geringen Windgeräusche. Gesunken ist die Innenraum-Geräuschkulisse.
Wodurch? Klar: durch den neuen Plug-in Hybrid. Knapp 60 Kilometer lassen sich mit dem Ceed maximal rein elektrisch zurücklegen, wegen der nur 60 PS nicht gerade spritzig, aber doch noch ausreichend schnell, und zwar bis 120 Stundenkilometer. Wem’s nicht rasant genug geht: Einfach kräftig aufs Gaspedal drücken, und der 105-PSBenzinmotor schaltet sich ohne Ruckeln und angenehm zu. Dann stehen dem Vorderradantrieb 141 PS zur Verfügung. Zusätzlich gibt es den Sportmodus, der den Ceed noch etwas aktiver macht.
Wie kommt man während der Fahrt wieder an mehr Strom, um anschließend erneut rein elektrisch fahren zu können? Ganz einfach: Durch den Verbrenner wird der Akku ebenso gespeist wie durch die
Rekuperation des Fahrzeugs).
Auf der Armaturentafel ist alles auf den Elektroantrieb eingerichtet, damit der Fahrer alle Vorgänge überwachen kann.
Interessant ist, dass die Klimatisierung durch die Taste „Driver Only“auf den Fahrerplatz effektiv konzentriert werden kann.
Natürlich ist die Konnektivität des Ceed auf der Höhe der Zeit. Und: Er kann sogar gut als Zugfahrzeug genutzt werden.
Mit gut 6000 Euro mehr muss der Käufer rechnen, wenn er sich einen Ceed-Plug-in-Hybrid zulegt. Etwa 5000 Euro beträgt die Förderung. Lohnt sich also der Kauf? Für Firmenfahrzeug-Fahrer auf jeden Fall, wegen der um 50 Prozent reduzierten Besteuerung. (Abbremsen