Schüler probieren sich als Redakteure
Im P-Seminar Zeitungsjournalismus setzen sich Jugendliche intensiv mit Medienarbeit auseinander
Region Wie sieht der Arbeitsalltag in einer Redaktion aus? Welche Darstellungsformen sollte ein Journalist beherrschen? Und wie wird eine Tageszeitung gedruckt oder digital produziert? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich das Projekt-Seminar Zeitungsjournalismus, das von der Günter Holland Journalistenschule unserer Zeitung entworfen wurde. Die sogenannten P-Seminare sind Pflicht für Schüler der gymnasialen Oberstufe und sollen sie bei der Studienund Berufswahl unterstützen. Die Lehrer haben gestalterisch freie Hand und können entscheiden, in welchen Bereichen sie Schwerpunkte setzen. In der Region bieten mehrere Schulen das P-Seminar Zeitungsjournalismus an. Ein Überblick, wie sie das Thema Medien angegangen sind und über was die Schüler geschrieben haben.
● Gymnasium Königsbrunn An der Schule in Königsbrunn haben 15 Schülerinnen und Schüler das P-Seminar Zeitungsjournalismus belegt. Nach einem Überblick über die Medienlandschaft und einer Einführung ins journalistische Arbeiten haben sie laut Seminarleiterin Carola Mies selbstständig recherchiert, Interviews geführt und Artikel für die
Schülerzeitung verfasst. Dabei hätten besonders die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit hoch im Kurs gestanden. Die Jugendlichen schrieben zum Beispiel über die Vermeidung von Plastik im Alltag oder Fair-Trade-Mode. In Zukunft solle das Seminar wieder angeboten werden, sagt Mies. „Der Journalismus hat eine große Bandbreite und liegt mir als Deutschlehrerin sehr am Herzen.“
● Holbein-Gymnasium Augsburg Wie Englischlehrerin Claudia Lesti, die das P-Seminar am Holbein-Gymnasium betreute, berichtet, habe ihren 14 Schülern insbesondere ein Redaktionsbesuch bei unserer Zeitung geholfen. „Die Zusammenarbeit mit Leuten vom Fach war sehr wertvoll.“In der Praxis haben die Teilnehmer über die Selbstversuche von Schülern eines anderen P-Seminars berichtet. Diese hatten beispielsweise eine gewisse Zeit auf soziale Medien verzichtet oder ehrenamtlich gearbeitet. Laut Lesti ist das Ergebnis eine Schülerzeitung mit schickem Layout und tollen Texten, die auf Englisch erschienen ist.
● Leonhard-Wagner-Gymnasium Schwabmünchen Josef Zitzels
Symbolfoto: Alexander Kaya berger, Leiter des P-Seminars am Schwabmünchner Gymnasium, war vor allem von der Produktivität seiner Schüler beeindruckt. Nachdem sie von einem Redaktionsmitarbeiter unserer Zeitung Tipps erhalten hatten, lieferten die Schüler demnach beinahe wöchentlich Artikel. Einige sind auf unserer Jugendseite Klartext erschienen. „Das hat die Schüler und mich natürlich sehr gefreut“, sagt Zitzelsberger. In den Beiträgen ging es um vielerlei Themen, zum Beispiel um die rechtliche Situation beim Babysitten. Einige der 17 Teilnehmer wollen laut Zitzelsberger auch weiterhin für unsere Jugendseite schreiben. Dass es sie später aber tatsächlich in den Journalismus verschlägt, glaubt der Deutschlehrer eher nicht. Die Arbeit sei den meisten Schülern wohl zu stressig, sagt er lachend: „Sie haben jetzt aber auf jeden Fall großen Respekt vor dem Beruf.“
● Staatliches Gymnasium Friedberg Durch das P-Seminar sollte die Schülerzeitung am Friedberger Gymnasium wiederbelebt werden und das sei auch gelungen, wie Leiter Wolfgang Füchsle sagt. „Es sind einige gute Geschichten herausgekommen.“In ihren Texten hätten sich seine zwölf Schüler ebenfalls vor allem mit Umweltthemen befasst, doch auch Bandporträts oder eine Tierreportage seien dabei gewesen.
● Rupert-Ness-Gymnasium Ottobeuren Wie der Lehrer Christian Träger, Leiter des P-Seminars am Gymnasium in Ottobeuren, berichtet, hat er seinen Schülern die Entscheidung überlassen, was sie genau machen wollen. Die acht Teilnehmer riefen schließlich einen Blog namens „Blickwinkel“ins Leben und setzten sich mit Themen aus insgesamt neun Bereichen auseinander, darunter Politik, Gesellschaft, Sport oder Musik.
● Stetten-Institut Augsburg Die 15 Teilnehmerinnen der Augsburger Schule haben eine Schulzeitung angefertigt. „Ich habe ihnen dabei alle Freiheiten gelassen“, sagt Leiter Andreas Hofmann. Die Schülerinnen hätten ihre Themen selbst ausgewählt, einen Verlag und Werbepartner organisiert. Hofmann kann sich vorstellen, dass einige von ihnen später einmal tatsächlich im Bereich Journalismus arbeiten werden: „Manche haben sich bereits intensiv über das Berufsfeld informiert.“
OAnmeldung Schulen können sich im Internet unter www.zeitung-fuerbildung.de für das P-Seminar Zeitungsjournalismus anmelden.