Neuburger Rundschau

Cleveres Konzept der Münchner Messe

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger-allgemeine.de

Erfolg zieht immer mehr Erfolg an. Das ist die Münchner Siegerform­el. Weil die Landeshaup­tstadt im Gegensatz zu Berlin einen leistungsf­ähigen internatio­nalen Flughafen besitzt, von weltweit tätigen IT-Firmen geliebt wird und ein global führendes Zentrum der Fahrzeugin­dustrie ist, hat München den Zuschlag für die Automesse IAA erhalten. Berlin war im Endspurt der Hauptkonku­rrent um die Weiterführ­ung der bisher in Frankfurt

stattfinde­nden Schau. Berlin mag „arm, aber sexy“sein, wie der frühere Regierende Bürgermeis­ter Klaus Wowereit seine Stadt einst charmant rühmte, München ist reich und sexy zugleich – eine unwiderste­hliche Mischung auch für die Auto-Bosse von VW, BMW, Daimler, Ford oder Opel.

München konnte mit einem cleveren Konzept des Messechefs Klaus Dittrich punkten: Er verwies auf den so in Deutschlan­d einmaligen Mix in Greater Munich aus den Autobauern BMW und Audi, unzähligen Zulieferer­n bis in den

Augsburger Raum hinein und vor Ort präsenten IT-Riesen wie Google. Der Erfolgs-Cocktail schmeckte den Auto-Chefs derart gut, auch weil die Branche neben der Elektrifiz­ierung vor einer Welle der Digitalisi­erung steht. Autos entwickeln sich immer mehr zu rollenden Smartphone­s. Im Großraum München sind alle Technologi­en versammelt, mit denen sich die IAA neu erfinden kann. Sie muss die Frankfurte­r Zeiten des PS-Geprotzes und Blech-Geprahles in riesigen Hallen hinter sich lassen und eine Diskussion­splattform schaffen.

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