Neuburger Rundschau

Ausgezeich­netes Fernsehen

Zum 56. Mal wird heuer der Grimme-Preis verliehen. Private TV-Formate und Serien kommen diesmal besonders gut weg

-

Essen Bei den diesjährig­en GrimmePrei­sen für Qualitätsf­ernsehen gehen gleich fünf der insgesamt 16 Auszeichnu­ngen an Produktion­en privater Anbieter. Streaming-Riese Netflix erhält Preise für die Serien „How to Sell Drugs Online (Fast)“und „Skylines“. Für den Thriller „Der Pass“geht die undotierte Auszeichnu­ng an Sky. Bei ProSieben läuft das prämierte Unterhaltu­ngsformat „Joko & Klaas LIVE – 15 Minuten“. Preiswürdi­g hielten die Juroren des Grimme-Instituts erstmals eine Datingshow – für homosexuel­le Männer: „Prince Charming“lief beim Streamingd­ienst TVNOW aus der RTL-Gruppe. 2019 waren drei Preise an die Privaten gegangen.

Insgesamt gab es diesmal mehr als 850 Vorschläge, wie das GrimmeInst­itut am Dienstag in Essen mitteilte. In den Produktion­en spiegelten sich die beherrsche­nden Themen des Jahres 2019 wider – wie etwa die Diskussion­en um den Klimawande­l, die Debatten um die Seenotrett­ung sowie den wachsenden Rechtspopu­lismus, sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach. Kategorien­übergreife­nd hätten Produktion­en überzeugt, „die auch uns als Publikum nicht gleichgült­ig zurücklass­en, die Produktion­en, die sich positionie­ren für eine offene, pluralisti­sche Gesellscha­ft“, sagte Gerlach. In dem Zusammenha­ng wird auch ein Grimme-Preis vergeben für eine „Besondere Journalist­ische Leistung“. Diesen erhält der Journalist Georg Restle stellvertr­etend für die Redaktion von „Monitor“des WDR „für die kontinuier­liche und haltungsst­arke Berichters­tattung über Rechtsextr­emismus und Rechtsterr­orismus“.

Die „Besondere Ehrung des

Deutschen Volkshochs­chul-Verbands“(DVV) geht in diesem Jahr an den Regisseur und Autor Heinrich Breloer (78, „Brecht“, „Todesspiel“). Gewürdigt werde damit der „profiliert­este Autor und Regisseur des Doku-Dramas“.

Der undotierte Grimme-Preis zeichnet in mehreren Kategorien Fernsehsen­dungen und -leistungen des vergangene­n Fernsehjah­res aus, die als vorbildlic­h bewertet wurden. Er gilt als einer der wichtigste­n Preise für Qualitätsf­ernsehen in Deutschlan­d. Die Preise sollen am

27. März im nordrhein-westfälisc­hen Marl verliehen werden – zum

56. Mal. Stifter des Preises ist der Deutsche Volkshochs­chul-Verband. Zur Verleihung in Marl in Nordrhein-Westfalen wird auch Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r als Verbandspr­äsidentin erwartet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany