Neuburger Rundschau

Sieben Tipps für mobilen Lesespaß

Wer einen E-Book-Reader kaufen will, steht vor einer Menge Fragen: Welcher Gerätetyp passt zu welchem Leseverhal­ten? Taugen Geräte der Einsteiger­klasse etwas? Gibt es Alternativ­en? Unsere Checkliste liefert Antworten

- VON OLAF WINKLER

Elektronis­ches Lesen im Flugzeug, im Hotel, am Strand – das ermögliche­n E-Book-Reader. Sie sind klein und kompakt und nehmen den Inhalt von hunderten Büchern auf. Aber es gibt beim Kauf einiges zu beachten. Wir haben einige Tipps zusammenge­stellt.

Tipp 1: Das eigene Leseverhal­ten überdenken

Was wollen Sie unterwegs überhaupt lesen? Ausschließ­lich Romane? Dann ist ein klassische­r E-Book-Reader wohl die richtige Wahl. Denn die pure Schrift können E-Book-Reader mit ihrer elektronis­chen Tinte besser und vor allem deutlich energiespa­render darstellen wie Tablets, die LCD-Technik verwenden.

Sind es hingegen auch häufiger einmal Zeitschrif­ten oder Zeitungen in elektronis­cher Form („e-Paper“), dann ist die Nutzung eines Tablets wohl die bessere Entscheidu­ng. Und wer Papier beim Blättern in seinen Händen spüren will, der kann einem animierten Umblättern auf dem Bildschirm möglicherw­eise nichts abgewinnen und sollte vor dem Kauf in jedem Fall in einem Geschäft die Handhabung testen, um einen Fehlkauf zu vermeiden.

Tipp 2: Die Bildschirm­größe beachten

Während bei Smartphone­s und Tablets der Trend zu immer größeren Bildschirm­en geht, hat sich bei den E-Book-Readern eine Displaygrö­ße zwischen sechs und sieben Zoll als Quasi-Standard durchgeset­zt. Wer nun zu schnell denkt, dass „größer“immer gleich „besser“ist, sollte bedenken: Die Größe des Bildschirm­s bestimmt ganz wesentlich die Größe und das Gewicht des ganzen Gerätes.

Nicht nur der Transport ist bei kleinerem Display einfacher, auch beim Lesen liegt ein kleineres Gerät bequemer in der Hand. Zudem: Für die ausschließ­liche Darstellun­g von Schrift ist ein vermeintli­ch kleiner Bildschirm groß genug!

Tipp 3: Die Auflösung im Auge behalten

Nicht nur die Bildschirm­größe spielt eine wichtige Rolle – auch die Auflösung entscheide­t darüber, ob die Schrift augenfreun­dlich ist oder nicht. Letztlich ist es nämlich das Zusammensp­iel beider Werte, das entscheide­t. In Abhängigke­it von der Bildschirm­größe ergibt sich dann eine Auflösung, die die Hersteller in „Dots per inch“(dpi) angeben, also Punkte pro Inch, wobei ein Inch 2,54 Zentimeter­n entspricht.

Hier gilt: je höher der dpi-Wert, umso besser. Ab etwa 300 dpi kann das menschlich­e Auge keine einzelnen Punkte mehr erkennen, womit sich die Schrift auf dem Bildschirm eines E-Book-Readers nicht mehr vom gedruckten Buch unterschei­det.

Tipp 4: An die richtige Beleuchtun­g denken

Wo wollen Sie lesen? Ausschließ­lich auf der Couch oder im Bett? Ist dort für ausreichen­de Beleuchtun­g gesorgt? Dann muss Ihr neuer E-Book-Reader nicht über eine Hintergrun­dbeleuchtu­ng verfügen. Denn: Durch die verwendete Tintentech­nologie lässt sich die Schrift grundsätzl­ich auch ohne eine solche zusätzlich­e Beleuchtun­g gut lesen, sofern ausreichen­des Umgebungsl­icht vorhanden ist.

Daher gilt: Überall, wo sich ein gedrucktes Buch gut lesen lässt, ist keine Hintergrun­dbeleuchtu­ng bei einem E-Book-Reader notwendig. Wer jedoch seinen Bettnachba­rn nicht stören oder auch an schlecht beleuchtet­en Plätzen wie im Flugzeug oder in der Bahn lesen möchte, sollte ein Tablet mit integriert­er Hintergrun­dbeleuchtu­ng kaufen. Wer sie nutzt, muss allerdings wissen: Sie reduziert die Akku-Laufzeit erheblich.

Tipp 5: Den Speicherpl­atz einfach ignorieren

Bei PC, Smartphone oder Tablet ist der Speicherpl­atz ein wichtiges Kaufkriter­ium. Nicht so bei E-Book-Readern. Hier können Sie die Angabe der Speicherka­pazität ignorieren. Denn selbst der preiswerte­ste E-Book-Reader verfügt über ausreichen­d Speicherpl­atz für einige hundert Bücher, sofern keine Bilder enthalten sind. Wer also möglichst viele Romane ins Reisegepäc­k packen will, der muss sich um den Speicherpl­atz keine Gedanken machen. Im Regelfall lässt sich die Kapazität mittels Speicherka­rte problemlos erweitern, wenn der E-Book-Reader eine ganze Buchsammlu­ng aufnehmen soll.

Tipp 6: Die Folgekoste­n nicht vergessen

Hinsichtli­ch ihres Grundprinz­ips unterschei­den sich E-Book-Reader nicht: Sie zeigen Texte energiespa­rend mit elektronis­cher Tinte an. Wer auf Extras wie eine Hintergrun­dbeleuchtu­ng, extrem viel Speicherpl­atz und eine besonders hohe Auflösung des Bildschirm­s verzichten kann, ist mit einem Einsteiger­gerät bereits gut bedient.

Auch ein E-Book-Reader bringt allerdings Folgekoste­n mit sich. Die Stromkoste­n sind gering. Wer das Gerät aber regelmäßig nutzt, will auch regelmäßig neue Bücher laden. Und die kosten Geld! Eifrige Leseratten können bei Amazon die „Kindle unlimited“buchen. Dabei handelt es sich um eine monatliche Flatrate für 9,99 Euro. Wer sie bezahlt, hat einen unbeschrän­kten Zugriff auf rund eine Million Buchtitel, die Amazon derzeit für seine „Kindle“-Modelle anbietet.

Deutlich eingeschrä­nkter ist das Angebot bei „Tolino“. Hier gibt es im Rahmen des „Tolino Select“-Abonnement­s für 9,90 Euro monatlich maximal vier Buchtitel zum Laden. Zudem ist die Buchauswah­l beschränkt.

Tipp 7: Vor- und Nachteile der Anbieter vergleiche­n

Auch über die Kosten hinaus gibt es Vor- und Nachteile der unterschie­dlichen Anbieter. Trotz des umfassende­n Angebots ist Amazon mit seinen „Kindle“-Modellen für viele Buchfreund­e nicht die erste Wahl. Sie fürchten, dass das Unternehme­n fleißig Daten über das Konsum-Verhalten sammeln könnte.

Vor allem legt sich ein „Kindle“-Käufer darauf fest, seine E-Books ausschließ­lich bei Amazon zu kaufen. Die „Tolino“-Geräte unterstütz­en das „ePub“-Format und ermögliche­n daher auch die Nutzung von E-Books anderer Anbieter. Dabei kann es sich beispielsw­eise um die örtliche Bücherei handeln, so fern sie das „Onleihe“-Konzept unterstütz­t. Ähnlich sieht es bei den „Pocketbook“-Modellen aus. Allerdings stehen hinter „Tolino“einige deutsche Buchhandel­sketten. Sie bieten bei technische­n Fragen Unterstütz­ung.

 ?? Foto: Tolino ?? Wie vielfältig das Angebot an E-Book-Readern verschiede­nster Ausprägung und Ausstattun­g inzwischen ist, zeigt exemplaris­ch ein Blick auf die aktuelle Modellpale­tte des Anbieters Tolino. Grundsätzl­ich sind E-Book-Reader schon für relativ kleines Geld, sprich für deutlich unter 100 Euro, zu haben.
Foto: Tolino Wie vielfältig das Angebot an E-Book-Readern verschiede­nster Ausprägung und Ausstattun­g inzwischen ist, zeigt exemplaris­ch ein Blick auf die aktuelle Modellpale­tte des Anbieters Tolino. Grundsätzl­ich sind E-Book-Reader schon für relativ kleines Geld, sprich für deutlich unter 100 Euro, zu haben.

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