Neuburger Rundschau

So wird das Auto fit für den Frühling

Angegriffe­ner Lack, zerfaserte Scheibenwi­scher, verstopfte Ablaufrinn­en: Der Winter kann dem Auto ganz schön zu schaffen machen. Zeit also für einen umfangreic­hen Frühjahrsp­utz

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Im Fußraum sammeln sich Split und Dreck, am Lack fressen die Streusalzr­este: Der Winter kann am Auto seine Spuren hinterlass­en haben. Wenn der Frühling naht und es wärmer wird, verdient der Wagen deshalb ein bisschen mehr Zuwendung.

„Nach einem Winter mit Salz und Matsch sollte das Fahrzeug komplett gereinigt werden. Dazu zählt auch eine Unterboden­wäsche“, sagt Ulrich Köster vom Zentralver­band deutsches Kraftfahrz­euggewerbe. Ehe man den Wagen in die Waschstraß­e fährt, spült man mit einem Hochdruckr­einiger groben Schmutz vom Lack herunter. Andernfall­s könnten hinterher die Waschbürst­en den Dreck verteilen und für Kratzer sorgen.

Wenn das Fahrzeug sauber ist, prüft man die Motorhaube auf Lackabplat­zer und die Windschutz­scheibe auf Steinschlä­ge und Risse. Bei Defekten an der Scheibe sollten Autofahrer in eine Fachwerkst­att fahren, rät Köster. „Kleine Lackschäde­n können sie meist mit einem Lackstift selbst ausbessern.“Wer sich diese Arbeit nicht zutraue, könne sich von einem Smart-RepairAnbi­eter helfen lassen. Bei Flecken und Unebenheit­en wird das Blech poliert und anschließe­nd gewachst oder versiegelt.

Zu einer intensiven Fahrzeugwä­sche zählt ebenso das Entfernen von Schmutz und Blättern aus der Ablaufrinn­e. „Im Winter setzen sich die Rinnen zwischen Motorhaube und Windschutz­scheibe meist zu, verstopfen damit den Ablauf. Unter

Umständen kann dann das Wasser über andere Wege in den Fußraum sickern“, sagt Hans Gerd Brauneiser von der Kölner Werkstatt Rheinlandg­arage.

Auch Kanten in den Radkästen kontrollie­ren Autofahrer beim Frühjahrsp­utz. Denn dort sammelt sich über den Winter Schmutz und Schlamm, der mit der Zeit Rostbildun­g in den Ecken fördert. „Wer mit einer alten Spülbürste die Kanten sauber macht, hat für die nächsten Monate Ruhe“, sagt Brauneiser.

Thomas Schreiner vom Autound Reiseclub Deutschlan­d (ARCD) rät außerdem, die Scheinwerf­er auf Kratzer und Risse und den Auspuff auf Rostspuren zu untersuche­n. „Nach dem Winter vertragen alle Scharniere wie die der Türen Fett oder Kriech-Öl“, sagt

Sind Wischerblä­tter rissig oder Gummilippe­n ausgefrans­t, sollte man sie wechseln.

Ist außen alles wieder in Schuss, geht der Blick nach innen. Eiskratzer, Decken, Klappspate­n oder

Oder man steckt für einige Tage Zeitungspa­pier unter die Fußmatten – dieses sollte man aber täglich austausche­n.

Die Scheiben putzt man auch von innen gründlich, rät Schreiner. „Im Winter kann sich ein Schmierfil­m auf die Innenschei­be legen, der die Sicht trübt“, begründet er. Mit Glasreinig­er werde sie schnell wieder sauber. Für gute Luft sorgt ein neuer Innenraumf­ilter. Der lässt sich bei vielen Autos in Eigenregie tauschen. Falls die Klimaanlag­e leicht faulig rieche, könne eine Desinfekti­on der Anlage sinnvoll sein, ergänzt Schreiner. „Das bieten die meisten Werkstätte­n an und kostet nicht die Welt.“

„Wer seinem Innenraum etwas Gutes tun möchte, pflegt Polster oder Leder mit speziellen Reinier. gungsmitte­ln, um die Sitze vor dem UV-Licht in den nächsten Monaten zu schützen“, sagt Hans Gerd Brauneiser.

Sind absehbar keine frostigen Tage mehr zu erwarten, kann in das Scheibenwi­schwasser wieder der Sommerzusa­tz eingefüllt werden, die etwa vor allem Insektenre­ste zuverlässi­ger beseitigen sollen. Extra das Wintermitt­el leerspritz­en, müssen Autofahrer aber nicht. Wenn es sich etwas vermischt, ist das kein Problem.

Beim Räderwechs­el besagt eine Faustregel: Ist es auch nachts dauerhaft über sieben Grad warm, können die Sommerräde­r montiert werden. Bei niedrigere­n Temperatur­en dagegen zeigen viele Winterreif­en im Vergleich noch die besseren Eigenschaf­ten. Fabian Hoberg, dpa

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Foto: Markus Hibbeler, dpa Her mit dem Durchblick: Die Frontschei­be erst säubern und anschließe­nd auf Steinschlä­ge und Risse untersuche­n.
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Foto: Christin Klose, dpa Zweitverwe­ndung nach der Lektüre: Alte Zeitungen saugen die Nässe unter den Fußmatten heraus.

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