Neuburger Rundschau

Das ist das Programm der Literaturt­age

Bei der 27. Auflage präsentier­en sich die Ingolstädt­er Literaturt­age mit einem neuen Konzept. Die aktuelle Marieluise-Fleißer-Preisträge­rin Iris Wolff gestaltet einen Teil des Festivals

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Ingolstadt Wenn die Ingolstädt­er Literaturt­age heuer vom 30. April bis 11. Mai zum 27. Mal stattfinde­n, ist das der Startschus­s für ein neues Konzept. Künftig werden die jeweils aktuellen Marieluise-FleißerPre­isträger einen Teil des Festivals gestalten, diesmal Iris Wolff. Wolff präsentier­t ein kleines Festival im Festival. Dazu lädt die Preisträge­rin Autoren ein, zu deren Werken oder Person sie persönlich einen Bezug hat.

Die Kuratorin Iris Wolff sagt über „ihr Festival im Festival“: „Ich freue mich über die Möglichkei­t, Autoren vorzustell­en, die unverwechs­elbare Wort- und Bilderwelt­en schaffen, Bücher, die wie Marieluise Fleißers Texte zeitlos poetisch sind, und auch lange nach ihrem Erscheinen viele Leser verdienen.“Kulturrefe­rent Gabriel Engert erklärt das neue Konzept so: „Durch die Einbindung des jeweiligen Fleißerpre­isträgers werden die Literaturt­age noch attraktive­r und erhalten ein unverwechs­elbares Gesicht. Gleichzeit­ig wird die Verbindung des jeweiligen Preisträge­rs zu Ingolstadt gestärkt.“

Iris Wolff ist 1977 in Hermannsta­dt geboren und im Banat und in Siebenbürg­en aufgewachs­en. 1985 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Deutschlan­d. Seit 2018 lebt sie als freie Autorin in Freiburg im Breisgau. Für ihre Romane, die im Spannungsf­eld der wechselvol­len Geschichte des vergangene­n Jahrhunder­ts angesiedel­t sind, wurde sie mehrfach ausgezeich­net, unter anderem mit dem Ernst-HabermannP­reis. 2019 erhielt sie außerdem den Thaddäus-Troll-Preis und wurde von der Stadt Ingolstadt für ihr Gesamtwerk mit dem Marieluise-Fleißer-Preis geehrt.

Neben dem „Festival im Festival“darf sich das Publikum zudem auf abwechslun­gsreiche literarisc­he Begegnunge­n in teils außergewöh­nlichem Ambiente freuen – sei es in gemütliche­r Wohnzimmer­atmosphäre oder auch draußen im Grünen. Die Literaturt­age präsentier­en wie gewohnt hochkaräti­ge Autoren und ihre Werke. Ebenso bleibt die Schreibnac­hwuchsförd­erung als wichtige Säule der Veranstalt­ungsreihe bestehen.

Am Donnerstag, 30. April, um 19.30 Uhr, kommt Doris Dörrie unter dem Titel „Leben, schreiben, atmen“ins Kleine Haus des Stadttheat­ers. Für Doris Dörrie ist Schreiben eine Methode, intensiver zu leben, innezuhalt­en, sich zu erinnern, sich und die Welt besser kennenzule­rnen. Einfach loszuschre­iben, über das eigene Leben, und dabei auf Scham, Angst, Selbstzwei­fel und Rechtschre­ibregeln zu pfeifen – Dörrie zeigt, wie es geht. Und erzählt mit Leidenscha­ft, Humor und großer Offenheit von Kindheitse­rinnerunge­n, fremden Orten, verloren gegangenen Gegenständ­en und Menschen, Freundscha­ften und Obsessione­n. Am Freitag, 1. Mai, 20 Uhr, in der Harderbast­ei ist Mehrdad Zaeri im Gespräch mit Iris Wolff: ein Abend mit Illustrati­on und Erzählung. Mehrdad Zaeri arbeitet mit dem Zufall. An diesem Abend gibt der Illustrato­r einen Einblick, wie seine Kunstwerke entstehen, zeichnet live und berichtet über sein Leben als freischaff­ender Künstler. Mehrdad Zaeri hat zahlreiche preisgekrö­nte Kinderbüch­er illustrier­t, seine Wandkalend­er haben Kultstatus, er arbeitet für Magazine, fertigt Illustrati­onen für Bücher sowie Zeichnunge­n fürs Theater an. Es gibt kaum ein Thema, dem er sich nicht widmet und kaum ein Material, auf dem seine Bilderwelt­en nicht entstehen. Samstag, 2. Mai, um 10.30 Uhr und 15.30 Uhr gibt es im Kap94 eine musikalisc­he Lesung mit Paul Maar und dem Troll-Trio für Kinder ab fünf Jahren: „Der kleine Troll Tojok“. Am nächsten Tag, 3. Mai, um 11 Uhr findet in der Stadtbüche­rei im Herzogskas­ten die Preisverle­ihung des Schülersch­reibwettbe­werbs (Thema Freiheit) statt. Der Eintritt ist frei. Am Dienstag, 5. Mai, um 19.30 Uhr, ist Marica Bodrozic im Arzneipfla­nzengarten (bei schlechtem Wetter im Seminarrau­m) des Deutschen Medizinhis­torischen Museums unter dem Titel „Das Wasser unserer Träume“im Gespräch mit Literaturw­issenschaf­tlerin Julia

Knapp. Am Mittwoch, 6. Mai, um 19.30 Uhr, spricht Knapp im Altstadtth­eater mit Zsuzsa Bánk über ihren Roman „Schlafen werden wir später“. Am Donnerstag, 7. Mai, um 19.30 Uhr geht es im Studio Famos um Matthias Politycki und seinen Roman „Das kann uns keiner nehmen“, die Moderation übernimmt Dirk Kruse. Am Freitag, 8. Mai, findet um 19 Uhr in der Neuen Welt die 27. Literarisc­he Nacht mit dem Ingolstädt­er Autorenkre­is statt. In diesem Jahr lesen: Fitnat Ahrens, Susanne Feiner, Martina Funk, Michael von Benkel, Jens Rohrer, Gisela Geiseler, Dominik Neumayr, Susanna Rasch, Cinzia Tanzella, Alexander Bally. Zudem tragen die jeweils Erstplatzi­erten der beiden höheren Altersgrup­pen beim Schanzer Schülersch­reibwettbe­werb ihre prämierten Geschichte­n vor. Durch den Abend führen Michael von Benkel und Jens Rohrer. Musikalisc­h umrahmt wird die diesjährig­e Literarisc­he Nacht von der Claudius Konrad Band, in deren Musik ein Kontrast zwischen Songpoesie und Jazz entsteht. Der Eintritt ist frei. Am Samstag, 9. Mai, um 20 Uhr moderiert Literatura­gent Thomas Kraft im Kamerariat einen Abend mit Michael Lüders und seinem Politthril­ler „Die Spur der Schakale“. Am Sonntag, 10. Mai, um 15 Uhr ist Iris Wolff im baby & bombe im Gespräch mit Kai Weyand. Es geht um den Roman „Die Entdeckung der Fliehkraft“. Am Montag, 11. Mai, um 19 Uhr findet in der Neuen Welt als Abschluss ein Poetry Slam statt. Tickets Karten für die Veranstalt­ungen der Literaturt­age sind erhältlich unter anderem in der Tourist Informatio­n am Ingolstädt­er Rathauspla­tz (Moritzstra­ße 19), im Westpark Ingolstadt und im Internet über www.eventim.de.

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Foto: Annette Hauschild Iris Wolff wurde 2019 mit dem Marieluise-Fleißer-Preis ausgezeich­net. Heuer gestaltet sie einen Teil der Ingolstädt­er Literaturt­age.
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Foto: Constantin Film Verleih, Dieter Mayr Doris Dörrie eröffnet die 27. Ingolstädt­er Literaturt­age am 30. April im Stadttheat­er.

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