Geldsegen für das Neuburger Hallenbad
1,6 Millionen Euro übernimmt der Bund für die Sanierung. Warum die dringend nötig ist
Neuburg Das Neuburger Hallenbad ist in das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“aufgenommen worden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am Mittwoch Mittel in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro für die Sanierung von kommunalen Einrichtungen wie Sporthallen, Kindergärten oder Schwimmbädern freigegeben. Damit werden Projekte mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung und mit sehr hoher Qualität im Hinblick auf ihre Wirkungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune sowie die Stadtentwicklungspolitik gefördert.
Alleine aus Bayern lag die beantragte Summe bei über 400 Millionen Euro. Neuburgs Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl berichtet aus dem Ausschuss: „Ich konnte meine Kollegen im Ausschuss aber erfolgreich davon überzeugen, dass das Hallenbad in Neuburg diese Kriterien besonderer Weise erfüllt und förderwürdig ist.“Mit jährlich über 160.000 Gästen aus einem Umkreis von 50 Kilometern sei es eines der wichtigsten Bäder in der Region. Mit seinen günstigen Eintrittspreisen ist es gerade auch für Familien und Senioren attraktiv. Außerdem nutzen über 13 Schulen und acht Vereine das Neuburger Hallenbad, darunter auch die europaweit in der Nationalmannschaft erfolgreichen Synchronschwimmerinnen der „Donaunixen“. Michael Schrodi, SPD-Bundestagsabgeordneter und zuständig für den Landkreis, ergänzt: „Ich freue mich, dass diese
Mittel jetzt und hier ankommen. Schwimmen ist viel mehr als nur eine Sportart. Schwimmbäder haben eine wichtige soziale Funktion.“
Das Gesamtvolumen der Sanierung beträgt circa 2,6 Millionen Euro, von denen der Bund 1,6 Millionen übernimmt. Die geplanten Baumaßnahmen werden voraussichtlich bis 2022 dauern. Erste
Priorität haben der Austausch der Umkleidekabinen und Spinde sowie der Austausch des über 20 Jahre alten Epoxidharzbodens. „Von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen habe ich mich beim Ortstermin mit Oberbürgermeister Bernhard Gmehling am Samstag persönlich überzeugen können“, sagt Brandl. Mit dem ebenfalls fälligen Austausch und der Sanierung aller Holzfenster wird auch der Klimaschutz berücksichtigt. Der geplante behindertengerechte Umbau des Kassenbereichs dient der Barrierefreiheit und der Inklusion.
Die Notwendigkeit von Schwimmbädern beschreiben die Sachverständigen der Sportorganisationen, der Sportstättenbetreiber und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft: Immer mehr Menschen gelten als nicht sichere Schwimmer – besonders junge Menschen. Der richtige Umgang im Wasser sollte daher bereits im Kindesalter beginnen. Leider wird der Schwimmunterricht jedoch in vielen Fällen nur noch sporadisch durchgeführt, da die Bäderinfrastruktur nicht ausreicht. Schrodi sagt: „Fast 60 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland gelten als nicht mehr sichere Schwimmer. Vor 30 Jahren waren es weniger als zehn Prozent.“Als Grund dafür führt er auf, dass Schwimmhallen schließen müssen, da die Kosten für die Sanierung durch die kommunalen Betreiber nicht gedeckt werden können.
13 Schulen und acht Vereine nutzen das Hallenbad