Ein Mini-Volksfest zum Mitnehmen
Drei Stände und die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln machen es in Karlshuld möglich
Karlshuld Eigentlich hatte Jürgen Meier, Wirt der Klosterwirtschaft in Karlshuld, die 80 Kilogramm Käse für das ganze Wochenende eingeplant. Die waren aber nach dem ersten Tag des Karlshulder „Volksfest to go“schon verkauft. Deshalb besorgte er sich für Samstag und Sonntag noch einmal 100 Kilogramm. Meiers Stand mit frischen Brezen und Käse, der Winterholler-Feger Süßigkeitenstand und die Fischbraterei von Siggi Schön lockten zahlreiche Kunden an.
Denn die Idee von Sascha Feger, der mit seinem Süßigkeitenstand am Wochenende vor der Klosterwirtschaft Aufstellung bezogen hatte, kam bestens an bei den Karlshuldern. Zusammen mit der Fischbraterei entstand so der Flair eines Mini-Volksfests vor der Klosterwirtschaft. Sohn Simon Schön, der den Fischstand am Samstag betrieb, war bis dahin zufrieden mit dem Geschäft an den Tagen. „Der Freitag lief sehr gut.“Am Samstag gingen einige Regenschauer über Karlshuld nieder, aber ab und zu blitze die Sonne durch die Wolken. Die Karlshulder kamen und kauften, beim Vorbeifahren hielten sie an, ob mit dem Pkw oder mit dem Traktor vom Feld kommend. Die einen oder anderen schauten sogar in Dirndl und Lederhose vorbei. „Die Kunden halten sich sehr an die Abstandsregeln“, berichtete Jürgen Maier, der in der Klosterwirtschaft auch einen Abholservice für seine Gerichte eingerichtet hat.
Gebrannte Mandeln, Steckerlfische, Käse und Brezen - und sogar ein „Goaß-Seidla“in Flaschen, die kleine Schwester der Goaßmaß, konnte man kaufen. Also Volksfest pur. Gefragt nach der Idee, erzählte Sascha Feger, dass er einfach mal ausprobieren wollte, wie eine solch kleine Aktion der Standbetreiber angenommen wird.
Die Resonanz lädt zur Wiederholung ein, wie Feger bestätigte. „Die Menschen in Karlshuld sind wirklich super drauf.“Wieso sollten die Firanten nicht das machen können, was vor Supermärkten die mobilen Hendlbrater vormachen, fragte sich Feger und handelte. Nun will der Standbetreiber auch andere dazu ermuntern, solche Aktionen an weiteren Orten zu starten, um besser durch die Krise zu kommen. „Sowas kann man in jeder Gemeinde ausprobieren“, findet er.