Polizeieinsatz in Augsburg eskaliert
Ärger auf Partymeile. Vorwürfe gegen Beamte
Augsburg Nach einem großen Polizeieinsatz in der Augsburger Maximilianstraße gibt es Vorwürfe gegen Beamten, weil sie angeblich zu brutal vorgegangen seien. Wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln musste die Polizei in der Nacht zum Freitag zwei Mal in die Partymeile ausrücken. Der zweite Einsatz lief aus dem Ruder. Dabei ging es um die Betreiberin einer Bar.
Der Herkulesbrunnen, ein beliebter Treffpunkt in Augsburgs Partyszene, war am Freitagabend beinahe so bevölkert wie vor Corona-Zeiten. Auf das Abstandsgebot wurde kaum geachtet. Was dann geschah, darüber gehen die Schilderungen weit auseinander. Laut Polizei kam die Wirtin Aufforderungen des städtischen Ordnungsdienstes nicht nach. Daher wurden Polizisten hinzugerufen. Mittlerweile war die Mutter der Gastronomin auch vor Ort. Die Wirtin habe die wachsende Menschenmenge gegen die städtischen Mitarbeiter aufgehetzt, schließlich sei eine Polizeibeamtin angegriffen worden. Als die Beamtin sich aus dieser Lage befreien wollte, sei auch die andere Frau handgreiflich geworden. Trotz „massiven Widerstands“habe man Mutter und Tochter unter Kontrolle bringen können. Mehrere Polizeibeamte erlitten Verletzungen.
Auch die Gastronomin wurde verletzt, sie schildert die Vorgänge in dieser Nacht ganz anders als die Polizei: Sie sei plötzlich zu Boden geworfen und unter anderem mit Pfefferspray attackiert worden. Sowohl sie als auch die Mutter seien verletzt worden. Teile des Geschehens kursieren als Videos im Netz und sorgen für Diskussionen. Laut Polizei wurden aus der Menschenmenge heraus heftige Kritik am Vorgehen der Beamten laut. Daher prüfe nun das Landeskriminalamt – wie in solchen Fällen üblich – das polizeiliche Einschreiten.