Stuttgart geht die Puste aus
Nach der 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC ist der zweite Tabellenplatz vorerst verloren, stattdessen darf sich der Konkurrent aus Hamburg nun große Hoffnungen machen
Düsseldorf Empfindlicher Rückschlag für den VfB Stuttgart, willkommene Steilvorlage für Bielefeld – nach dem unerwarteten 1:2 (1:1) beim Karlsruher SC hat der VfB den zweiten Tabellenplatz vorerst verloren und die Chancen der Arminia auf eine Rückkehr ins FußballOberhaus erhöht.
Schon mit einem Sieg im Nachholspiel am Montag (20.30 Uhr/ Sky) gegen Dresden wäre der Aufstieg des Zweiliga-Primus aus Ostwestfalen so gut wie perfekt. Nutznießer der VfB-Schwäche war auch der Hamburger SV, der nach dem 1:0 (0:0) in Dresden als erster Verfolger von Bielefeld in die englische Woche geht. Weiter im Rennen bleibt das Überraschungsteam aus Heidenheim.
Ausgerechnet im Saisonendspurt scheint den Schwaben die Puste auszugehen. Der Gegentreffer von Marvin Wanitzek (7.) in Karlsruhe sorgte für frühe Verunsicherung. Die konnte auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Nicolás González (35./Foulelfmeter) nicht vertreiben. Lukas Fröde (72.) besiegelte die bereits neunte Saisonniederlage. „Das ist schwer zu erklären. Wir alle hatten uns das etwas anders vorgestellt“, klagte Philipp Klement. Noch hat der VfB-Mittelfeldspieler die Hoffnung nicht aufgegeben: „Der Aufstieg ist noch nicht verspielt. Man sieht von Woche zu Woche, dass sich die Tabelle ständig ändert.“
Viel wird davon abhängen, wer im Saison-Finale dem großen Druck standhält. Sollten die Bielefelder gegen Dresden gewinnen, wäre ihnen der achte Aufstieg bei dann neun Zählern Vorsprung auf Stuttgart und der deutlich besseren Tordifferenz nur noch theoretisch zu nehmen. Angesichts der weiterhin guten Ausgangslage konnte Trainer Uwe Neuhaus das 0:0 in Sandhausen verschmerzen: „Das ist kein Drama. Wir wollen am Montag zeigen, dass wir besser Fußball spielen können.“
Nach der Niederlage des VfB ist der Hamburger SV im Kampf um einen direkten Aufstiegsplatz nicht länger auf Schützenhilfe angewiesen. Dank des späten Treffers von Joel Pohjanpalo (84.) zum 1:0 (0:0) beim Schlusslicht Dresden gelang der Sprung auf Rang zwei. „Wir haben gezeigt, dass wir mit der Situation sehr gut umgehen können. Jetzt geht es weiter – Schlag auf Schlag“, kommentierte Mittelfeldspieler David Kinsombi mit Blick auf das Restprogramm gegen Osnabrück, Heidenheim und Sandhausen.
Heidenheim erweist sich weiter als hartnäckiger Verfolger und blieb mit dem 4:1 (1:0)-Sieg gegen Jahn Regensburg am Samstag weiter in Reichweite der Favoriten. „Wir sind glücklich, dass wir heute nach der Niederlage letzte Woche in Hannover wieder überzeugen konnten“, sagte Angreifer Tim Kleindienst.
Nicht weniger spannend geht es im Abstiegskampf zu, in dem der 1. FC Nürnberg nach einer erneuten Niederlage immer tiefer steckt. „Natürlich sind wir unzufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben gute Sachen gehabt, aber am Ende die falschen Entscheidungen getroffen“, sagte Nürnbergs Sport-Vorstand Robert Palikuka nach dem 0:1 (0:0) im Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth.
Nürnberg rutschte nach dem Sieg der Karlsruher über Stuttgart auf Rang 16 ab. Nächster Gegner ist der Vorletzte SV Wehen Wiesbaden, dem ein überraschendes 2:1 (1:1) bei Holstein Kiel gelang. Mit einem Sieg könnten die Wiesbadener an Nürnberg vorbeiziehen.