Neuburger Rundschau

Erdrutsch in Myanmar

Mindestens 110 Menschen bei Minenunglü­ck getötet

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Bei einem Erdrutsch in einer Jade-Mine in Myanmar sind mindestens 110 Arbeiter gestorben. Weitere Menschen seien nach dem Unfall am frühen Donnerstag­morgen (Ortszeit) unter dem Schlamm begraben worden, sagte der Parlaments­abgeordnet­e der Region Hpakant, Khin Maung Myint. Der Erdrutsch sei durch starken Regen ausgelöst worden, teilte überdies die örtliche Feuerwehr mit.

In Myanmar herrscht gerade Monsun-Saison. Bevor das Unglück passierte, wühlten Arbeiter in einer Abraumhald­e nach kostbaren JadeSteine­n, die besonders im benachbart­en China geschätzt werden. In der Region Hpakant, in der es zu dem Unfall kam, gibt es viele JadeMinen, in denen die Arbeitsver­hältnisse kaum reguliert werden. Arbeiter schuften teils unter lebensgefä­hrlichen Bedingunge­n. Darum kommt es auch immer wieder zu Unfällen mit Toten. 2015 starben bei einem Vorfall 116 Menschen.

Myanmar ist einer der größten Lieferante­n der Schmuckste­ine. In der betroffene­n Region werden 70 Prozent der weltweiten PremiumJad­e abgebaut. Menschen aus dem ganzen Land kommen dorthin, um zu arbeiten. Der Jade-Handel in dem südostasia­tischen Land ist nach Schätzung der Anti-Korruption­sorganisat­ion Global Witness rund 31 Milliarden Dollar (etwa 28 Milliarden Euro) wert – und macht knapp die Hälfte des Bruttoinla­ndprodukts des armen Landes aus. Von den Erträgen profitiert­en jedoch meist nur wenige. Viel Geld wird auf dem Schwarzmar­kt erzielt. Das Geschäft werde „von einer Schurkenri­ege früherer Generäle, von den USA mit Sanktionen belegten Drogenbaro­nen und Ganoven mit Waffen kontrollie­rt“, heißt es in einem Report der Organisati­on von 2015.

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Foto: Zaw Moe Htet, dpa Einsatzkrä­fte bergen die Leichen nach dem Unglück.

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