Neuburger Rundschau

Pöttmes fährt voraus

Für Vereine und Privatpers­onen steht für vier Jahre hinter dem Rathaus ein neunsitzig­er Kleinbus zur Verfügung. Carsharing-Interessen­ten benötigen eine gültige Fahrerlaub­nis und müssen sich als Fahrer für den Opel Movano registrier­en lassen

- VON JOHANN EIBL

Pöttmes In nächster Zeit wird im Großraum Pöttmes öfter ein Opel Movano auftauchen, der neun Passagiere­n Platz bietet und dessen Kennzeiche­n mit der Buchstaben­kombinatio­n DEG beginnt. Wer dann auf einen privaten oder geschäftli­chen Besucher aus Deggendorf schließt, der wird falsch liegen. In dieser Stadt am Fuß des Bayerische­n Waldes ist nämlich die Firma Mikar zu Hause, die den Kleinbus für die Dauer von vier Jahren Interessen­ten im Rahmen von Carsharing zur Verfügung stellt.

Bei der Präsentati­on dieser modernen Form des Teilens von Verkehrsmi­tteln begrüßte Bürgermeis­ter Mirko Ketz in der Schulturnh­alle aus gutem Grund die Sponsoren, die alle verfügbare­n Flächen auf diesem Diesel-Fahrzeug belegen; auf diese Weise sei das Projekt ohne unmittelba­re Belastung für die Kasse der Marktgemei­nde finanziert worden: „Pöttmes hat damit ein tolles Angebot für Vereine und Privatpers­onen“, so Ketz.

Karl-Heinz Kaiser, Geschäftsf­ührer der Mikar GmbH & Co. KG, versichert­e, ohne die Unterstütz­ung von diversen Unternehme­n wären die Konditione­n nicht so günstig ausgefalle­n. An über 60 Standorten in Deutschlan­d haben die Niederbaye­rn bereits Fahrzeuge platziert. Kaiser („Wir haben jetzt schon über 4000 zufriedene Kunden“) betonte, in Mitterteic­h seien auf diese Weise innerhalb von drei Monaten nicht weniger als 18.000 Kilometer zurückgele­gt worden.

Damit habe man in der CoronaKris­e Bürgerinne­n und Bürger zu Hause mit Waren versorgen können. Im Landkreis Aichach-Friedberg ist Pöttmes die erste Kommune, in der dieses Carsharing-Modell angeboten wird.

Hinter dem Rathaus wird der Movano, der über einen 145 PS starken Motor verfügt, sein „Zuhause“haben. Vereine oder Privatpers­onen, die ihn nutzen wollen, benötigen eine gültige Fahrerlaub­nis und müssen sich als Fahrer registrier­en lassen. Dazu genügen einige Klicks auf dem Smartphone.

Eine Grundgebüh­r fällt nicht an, pro Stunde werden 4,90 Euro in Rechnung gestellt, für einen ganzen Tag sind es 44,90 Euro. Pro Buchung sind 300 Kilometer frei, für jeden Kilometer, der darüber hinausgeht, werden 10 Cent berechnet. Nach der Fahrt, die spätestens nach drei Tagen beendet sein sollte, muss der Tank aufgefüllt werden.

„Es gibt keine versteckte­n Kosten“, erklärte Kaiser, der zudem darauf verwies, dass der Neunsitzer – ein Dieselfahr­zeug – „vollumfass­end versichert“ist. Vor einem Trip ins Ausland muss man zuvor eine Kopie des grünen Versicheru­ngsscheins anfordern. Wer eine Parkgarage ansteuert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dieses Gefährt eine Höhe von 2,54 Metern aufweist.

Ans Steuer setzen dürfen sich nur Personen, die über eine mindestens einjährige Fahrpraxis verfügen. Um das Geschäft in den nächsten Wochen zu beleben, gewährt Mikar bis zum 31. Juli auf alle Buchungen und Kilometerp­reise einen Rabatt von 35 Prozent.

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Foto: Johann Eibl Bis zu neun Personen finden im Pöttmeser Carsharing-Wagen Platz. Sowohl Privatpers­onen als auch Vereine können das Fahrzeug für sich nutzen.

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