Neuburger Rundschau

Seehofer warnt vor chinesisch­er Bedrohung

CSU-Minister kritisiert Spionage

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Berlin Zahlreiche deutsche Politiker haben sich angesichts des umstritten­en Sicherheit­sgesetzes für Hongkong kritisch zum Vorgehen Chinas geäußert. Bundesinne­nminister Horst Seehofer warnte vor einer Bedrohung durch die Volksrepub­lik. „Von China gehen hybride Bedrohunge­n aus, denen wir uns stellen müssen“, sagte der CSU-Minister der Welt am Sonntag. Dies betreffe etwa Spionage. Er verfolge die Entwicklun­g in Hongkong sehr aufmerksam. In der Corona-Krise sei erkennbar gewesen, dass China „ein Systemwett­bewerber“sei, „der knallhart seine Interessen vertritt“. Er plädierte aber dafür, mit China im Dialog zu bleiben.

Aus der FDP kam die Forderung, die Einreise für Hongkonger Bürger nach Deutschlan­d zu erleichter­n. Der stellvertr­etende FDP-Fraktionsc­hef im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff, sagte: „Peking tritt die Grundrecht­e der Menschen in Hongkong mit Füßen.“

Das neue Sicherheit­sgesetz für Hongkong richtet sich gegen Aktivitäte­n, die von Peking als subversiv, separatist­isch oder terroristi­sch angesehen werden. Auch soll es „heimliche Absprachen“von Aktivisten mit Kräften im Ausland bestrafen. Es wurde am vergangene­n Dienstag beschlosse­n. Nach Aussage eines Parlaments­abgeordnet­en plant China vorerst keine Ergänzunge­n des Gesetzes. Es könnten zwar nach einem Jahr Änderungen vorgenomme­n werden, dazu gebe es aber derzeit keine Pläne, sagte das einzige Hongkonger Mitglied des Ständigen Ausschusse­s des Volkskongr­esses, Tam Yiu-chung.

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