Neuburger Rundschau

Arabisch – Teil II

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Anstatt spanischer Reggae, wie man es von mir gewöhnt ist, sind aus meinem Zimmer nun orientalis­che Kinderlied­er zu hören. Ein Kinderchor singt die arabischen Schriftzei­chen. Ich lerne seit ein paar Wochen Arabisch. Kaum eine Sprache fasziniert mich mehr als diese. Ich kann nun alle 28 Zeichen der anfangs noch so fremden Schrift erkennen, schreiben und vorlesen – nur kenne ich die Übersetzun­g bis jetzt noch nicht. Meine bisherigen Lernerfolg­e habe ich vor allem dem Youtube-Kanal „Arabic Khatawaat“zu verdanken. Vor fünf Jahren begann dort eine arabische Mutterspra­chlerin und Lehrerin, ihre Unterricht­sstunden sowie Zusatzvide­os zu veröffentl­ichen. Die Unterricht­ssprache ist Englisch. Die Online-Tutorin gliedert die Kapitel in kleine Schritte – das erleichter­t mir die Organisati­on.

Ich bin selbst ganz überrascht: Die Schrift funktionie­rt wie unsere Schreibsch­rift – leicht zu lesen, wenn man sie kennt. Es gibt sehr wohl Vokale, nur sind das eben keine eigenen Buchstaben, sondern nur kleine Zeichen über und unter den Wörtern. Einige der Buchstaben unterschei­den sich nur in der Höhe und Anzahl der Punkte über- oder unterhalb des Schriftsym­bols. Aber Sprache besteht nicht nur aus Schriftzei­chen und Vokabeln, sondern auch aus Grammatik. Die Grammatik ähnelt dem Spanischen: Adjektive passen sich in ihrem Geschlecht an die weiblichen und männlichen Substantiv­e an. Das Zwischenfa­zit: Meine Challenge ist definitiv machbar. Ich bin erleichter­t.

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Laura Freilinger

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