Nie mehr Redskins
Das NFL-Team aus Washington ändert wegen Rassismus-Vorwürfen seinen Namen
Washington In der NFL gibt es schon in der kommenden Saison keine Rothäute mehr. Nach jahrzehntelanger Kritik amerikanischer Ureinwohner und zuletzt auch von Sponsoren verabschiedet sich das Football-Team aus Washington von dem Beinamen „Redskins“. „Am 3. Juli haben wir den Beginn einer gründlichen Überprüfung des Teamnamens bekannt gegeben. Heute geben wir bekannt, dass wir den Namen und das Logo der Redskins nach Abschluss dieser Überprüfung zurückziehen werden“, teilte der NFL-Klub mit.
Bereits am Sonntagabend hatten mehrere US-Medien über den geplanten Schritt berichtet, der nach jahrelangem Stillstand eine weitere Folge der anhaltenden Rassismusdebatten in den USA ist und nun vergleichsweise schnell kommt. 1932 war die Mannschaft unter dem Namen Boston Braves gegründet worden. 1933 folgte die Umbenennung in Redskins, 1937 der Umzug in die US-Hauptstadt. Das Team holte den Superbowl in den Spielzeiten 1982, 1987 und 1991. Teambesitzer Daniel Snyder hatte 2013 in einem Interview betont, den Namen „Redskins“nie ändern zu wollen und danach die Kritik an dem von vielen als rassistisch empfundenen Beinamen stets ignoriert. Seit dem Tod von George Floyd ist das Thema Rassismus in den USA allerdings permanent auf der Tagesordnung und hat zu einer spürbaren Sensibilisierung geführt. Sportler, Teams und Ligen haben sich seither klar wie nie gegen Rassismus positioniert, auch Unternehmen betonten ihre Unterstützung für die „Black lives matter“-Bewegung.