Eishockey-Liga plant Pokalturnier
Die DEL sucht nach einer Möglichkeit für alle 14 Klubs zu Testspielen zu kommen. Eine Stadt hat sich bereits als Ausrichter des zentralen Wettbewerbs beworben
Augsburg Die Eishockey-Profis hängen noch in der Luft. Im November soll die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) starten. Auf den Deutschland-Cup der Nationalmannschaft – eine wichtige Einnahmequelle für den Deutschen Eishockey Bund (DEB) – vom 5. bis 8. November will man Rücksicht nehmen. Es könnte demnach sein, dass erst Mitte November der Kampf um die Punkte beginnt. Hinter vorgehaltener Hand wird sogar über einen Starttermin erst im Dezember spekuliert. So oder so: Die Klubs benötigen im Herbst Testspiele. „Keine Mannschaft hat einen fertigen Vorbereitungsplan auf dem Tisch. Wir überlegen alle, wie wir zu Testspielen kommen können“, sagt Augsburgs Sportmanager Duanne Moeser.
Da sich die Bundesländer grundsätzlich darauf geeinigt haben, Großveranstaltungen mindestens bis Ende Oktober zu untersagen, ist die Liga auf der Suche nach einer Lösung auf ein zweieinhalb Wochen langes Turnier an einem Standort gestoßen. „Es gibt einen Plan für eine vereinheitlichte Saisonvorbereitung mit einem Pokalturnier, das wahrscheinlich an einem Ort stattfindet, so, wie das die BasketballBundesliga gemacht hat“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem Fachmagazin Eishockey News. Die 14 DEL-Klubs plus zwei Zweitligisten oder Gastteams sollen teilnehmen und nach einer Setzliste gegeneinander spielen. „Jeden Tag wäre dann am Abend ein Spiel, aber vorher hätten die Klubs an jedem Tag zusätzlich die Möglichkeit, Testspiele zu absolvieren“, sagte Tripcke weiter.
Letztmals gewannen im Jahr 2009 die Grizzlys Wolfsburg den Pokal, davor waren die Eisbären Berlin erfolgreich gewesen. Doch anders als im Fußball hat der K.-o.-Wettbewerb im Eishockey keine Tradition. Auch weil der enge Terminkalender der Profiliga kaum Lücken kennt und die Ligenleitung jetzt schon Probleme hat, 52 Vorrundenpartien und die anschließenden Play-offs zwischen September und März unterzubringen, bevor Anfang Mai die jährliche Weltmeisterschaft startet. Alle vier Jahre kommen noch die Olympischen Spiele im Februar dazu. Für den Pokal ist schlichtweg kein Platz mehr im Eishockey. Allerdings soll das Vorbereitungsturnier der DEL auch nichts mit einem echten Pokal-Wettbewerb gemeinsam haben. Um dem DEL-Fernsehpartner Telekom entgegenzukommen, könnte jedoch der „MagentaCup“ins Leben gerufen werden. Und offensichtlich gibt es auch einen Bewerber als Turnier-Ausrichter. Niki Mondt, Sportdirektor der Düsseldorfer EG, sagte gegenüber dem Kölner Express: „Der ISS Dome
Taskforce Eishockey präsentiert Ergebnisse
hat sich dafür beworben, ist Option A. Angedacht ist es, ein Achtelfinale zu machen, danach gibt es eine Sieger-Runde und ein Verlierer-Turnier, sodass alle Teams ausreichend Spiele bekommen.“
Am Donnerstag will die „Taskforce Eishockey“mit DEB-Präsident Franz Reindl und DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel an der Spitze Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen. Die Expertenrunde sucht seit Wochen nach Möglichkeiten und Hygienekonzepten, wie ProfiEishockey vor so vielen Zuschauern wie möglich wieder gespielt werden kann.