Neuburger Rundschau

Das gute alte Fahrrad tut’s auch noch

- VON BRUMMI redaktion@neuburger-rundschau.de

Als Brummi zehn Jahre alt war, bekam er von seinen Eltern sein erstes Fahrrad. Es war dunkelblau und er fuhr stolz mit ihm durch die Gegend. „E-Bike“war noch ein Fremdwort – und genau genommen ist es das, weil aus dem Englischen kommend, auch heute noch. Damals fuhr man mit dem Rad nur aus eigener Kraft. Es sei denn, man war nicht wirklich fit, dann sah man sich vielleicht nach einem MotorFahrr­ad, einem „Mofa“um. Aber Brummi war jung und kerngesund. Heute legen auch fitte Menschen gerne einen Batzen Geld auf den Tisch des Händlers, weil sie ein „E-Bike“wollen. Nein, kein „Mofa“, kein „E-Rad“oder Ähnliches. Es muss schon englisch klingen, also ein „E-Bike“. Ist ja auch total „in“. Vor allem das. Brummi, heute schon im etwas fortgeschr­ittenen Alter, hat wegen Arthrose zwei künstliche Hüften – und benutzt immer noch sein Rad (nicht „E-Bike“!). Ist gesund, macht Spaß und hilft ein wenig gegen die überflüssi­gen Pfunde. Ein „E-Bike“ist für ihn tabu und für ein neues, schickes „Bio-Bike“(wohl der neueste Schrei und Hauptsache nicht deutsch) ist er wegen der Auswirkung­en der Corona-Pandemie nicht flüssig genug. Sein Radl ist alt, eiert etwas, an manchen Stellen nagt der Rost, aber es hat einen bequemen Einstieg, eine schöne laute Hupe und alles funktionie­rt, vor allem die Bremsen. Und in die Pedale seines „Bio-Bikes“, sprich „Bio-Rads“oder schlicht und richtig „Fahrrads“tritt Brummi noch ganz gut. Geht’s dann mal steil bergauf, heißt’s für ihn: „Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.“

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