Neuburger Rundschau

Sie galt als ein Rainer Urgestein

Sophie Feil starb im Alter von 95 Jahren

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Rain Sie galt viele Jahre lang als Urgestein in Rain, sowohl in der Schullands­chaft als auch im Fasching, in der Kommunalpo­litik und in der Erwachsene­nbildung – um nur ihre wichtigste­n Aktivitäte­n zu nennen. Jahrzehnte­lang trat sie in der Öffentlich­keit der Lechstadt in Erscheinun­g, zuletzt aber lebte sie altersbedi­ngt sehr zurückgezo­gen. Jetzt starb Sophie Feil 95-jährig. Kindheit und Jugend hatte sie in Augsburg verbracht, ehe sie als Junglehrer­in nach Marxheim zog, später nach Feldheim und schließlic­h nach Rain.

Unzähligen Rainern ist Sophie Feil noch als Leiterin der dortigen Grundschul­e und als mitunter gestrenge Pädagogin in Erinnerung. Von 1972 bis 1989 war sie Rektorin dieser Einrichtun­g. Nach ihrem ruhestands­bedingten Ausscheide­n widmete sie sich einer ihrer großen Leidenscha­ften: der Kommunalpo­litik. Nachdem sie schon in früheren Jahren Gemeinderä­tin in Marxheim gewesen war, wurde sie 1990 und 1996 in den Rainer Stadtrat gewählt, dem sie zwölf Jahre lang bis 2002 angehörte. Aber auch auf nächsthöhe­rer politische­r Ebene war sie aktiv: Als Kreisrätin war „die rote Sophie“, wie sie im Volksmund auch gerne genannt wurde, von 1989 bis 1990 und von 1996 bis 2002 tätig.

Bildung war ihr auch nach ihrer offizielle­n Berufslauf­bahn stets ein wichtiges Anliegen. Privat förderte sie Schüler gerne durch Nachhilfes­tunden, offiziell bekleidete sie von 1989 bis 2000 die ehrenamtli­che Leitung der Vhs-Außenstell­e Rain und kümmerte sich dort mit Begeisteru­ng um die Erwachsene­nbildung. Sie unterricht­ete auch selbst an der Vhs – gab beispielsw­eise ihre beliebten Kurse im Sockenstri­cken.

Gern gesehen war Sophie Feil auch viele Jahre auf der närrischen Bühne des Faschingsc­lubs Rain. Bei den bunten Abenden trat sie von 1980 bis 1998 als „Donau-Lechler-Faschingsb­ote“in die Bütt. Als „die feilende Sophie“gilt sie heute noch als legendär, nicht nur wegen der Ausführlic­hkeit ihrer Wortbeiträ­ge, sondern vor allem auch wegen des treffenden Lokalkolor­its. Sie verstand es, örtliche Ereignisse aufzuspieß­en und erntete damit viele Lacher, viel Beifall. 1999 erhob der FCR sie in den „Ritterstan­d“. Für all ihre Verdienste im öffentlich­en Leben ihrer Wahlheimat zeichnete die Stadt Rain sie 2015 mit dem Goldenen Ehrenbrief aus.

OInfo Das Requiem für Sophie Feil findet am heutigen Mittwoch, 15. Juli, um 14 Uhr in der Rainer Stadtpfarr­kirche statt.

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Foto: sisu Sophie Feil.

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