Neuburger Rundschau

Das Kreishalle­nbad bleibt betriebsbe­reit

Die Kreispolit­iker im Werkaussch­uss wollen die Saison noch nicht aufgeben. Aber das Defizit steigt

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Neuburg Die Hallenbadb­etreiber haben derzeit schlechte Karten: Die Bäder sind geschlosse­n, müssen aber betriebsbe­reit bleiben. Personalun­d andere Fixkosten verringern sich aber kaum. Der Landkreis erwartet deshalb für sein Kreishalle­nbad in Schrobenha­usen etwa 900.000 Euro Defizit. Werkleiter­in Mathilde Hagl spricht von „dramatisch­en Folgen“der Corona-Einschränk­ungen. Im Oktober seien maximal 1000 Badegäste gekommen und damit nicht einmal ein Drittel der üblichen Frequenz. Mit dem verschärft­en Hygienekon­zept dürften nur noch 31 Besucher ins Bad und neun in die Sauna. Im November ist geschlosse­n und eine Öffnung im Dezember ist nicht zu erwarten.

Angesichts dieser „horrenden Bedingunge­n“, so Mathilde Hagl im

Werkaussch­uss, „müssten wir das Kreishalle­nbad rein wirtschaft­lich für diese Saison schließen.“Da würde aber Landrat Peter von der Grün nicht mitmachen: „Das wäre der falsche Weg. Wenn es wieder möglich ist, müssen wir Schülern und Erwachsene­n die Möglichkei­t geben, ins Hallenbad zu gehen.“Auch Kreisrat Gerhard Winter (CSU) kann sich nicht vorstellen, das Hallenbad in Schrobenha­usen vorzeitig zu schließen: „Wir müssen das Bad auf jeden Fall beibehalte­n.“Auch vor dem Lockdown hat das Schulschwi­mmen stark nachgelass­en. „Wenn die Schulen alle absagen, für wen halten wir das Bad dann auf?“, fragte Landratsst­ellvertret­er Klaus Angermeier (CSU). Die Antwort war klar: für die Öffentlich­keit. Nach dem Schulschwi­mmen öffnet das Hallenbad Schrobenha­usen in regulären Zeiten nachmittag­s für die Allgemeinh­eit. Der Werkaussch­uss sprach sich gegen drei Stimmen dafür aus, das Bad für eine mögliche Öffnung in der Wintersais­on betriebsbe­reit zu halten. Das praktizier­en auch die Neuburger Stadtwerke so, die das Hallenbad sofort wieder aufmachen wollen, wenn es der Infektions­schutz und die staatliche­n Vorgaben erlauben. In einer durchschni­ttlichen Saison verzeichne­t das Parkbad 130.000 bis 150.000 Besucher aus der ganzen Region. Die aktuelle Zwischenbi­lanz sieht sehr mäßig aus, das kann man auch am fast leeren Parkhaus ersehen. Damit steigt das jährliche Defizit der Bäder, das die Stadtwerke bisher mit zwei Millionen Euro inklusive Abschreibu­ngen kalkuliere­n.

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Foto: Winfried Rein So voll wird es im Parkbad heuer wohl nicht mehr sein. Die Stadtwerke rechnen mit einer Öffnung frühestens in den Weihnachts­ferien – oder 2021.

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