Neuburger Rundschau

Einzugster­min ist im Sommer

Drei Gebäude – 15 Wohnungen: Der „Wohnungspa­kt Bayern“in Oberhausen ist fast fertig

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Oberhausen Die Holzfassad­e mit einigen Farbelemen­ten leuchtet in der Abendsonne. Der Vorplatz der drei Gebäude ist voll mit Handwerker­fahrzeugen. Reger Betrieb herrscht am östlichen Ortseingan­g der Gemeinde Oberhausen. Dort entsteht nicht nur die Zufahrt zum geplanten Kindergart­en. Auch die drei Gebäude des „Wohnungspa­ktes Bayern“sind in Rekordzeit aufgestell­t worden. Nun ist der Innenausba­u in vollem Gange. Im Sommer 2021 sollen die ersten Mieter einziehen.

Und diese Mieter werden sehr internatio­nal sein. Denn zwei Drittel der Belegung steht für anerkannte Flüchtling­e bereit. Die Verteilung übernimmt die Regierung von Oberbayern. Das restliche Drittel darf die Gemeinde vergeben. An finanziell schwache Menschen, die sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können. Oder ausziehen mussten und nichts mehr finden. Oberhausen­s Bürgermeis­ter Fridolin Gößl möchte nicht von Sozialwohn­ungen sprechen. Denn die Gemeinde hat mehr Freiraum bei der Belegung als beim sozialen Wohnungsba­u. Aber natürlich kommen Menschen mit Bezugssche­in auch zum Zug. Bis Ende Februar will die Gemeinde einen Bewerbungs­bogen veröffentl­ichen. Drei schriftlic­he Anfragen lägen bereits vor, verriet Gößl. Aber man wolle mit den Bewerbungs­unterlagen allen die gleiche Chance geben.

In modularer Holzbauwei­se sind drei Gebäude mit insgesamt 15 Wohnungen entstanden. In drei Größen stehen diese Wohneinhei­ten zur Verfügung: 50, 75 und 100 Quadratmet­er. Vier davon sind zudem barrierefr­ei ausgelegt. Je nach Größe müssen die Appartemen­ts mit einer bestimmten Anzahl von Menschen besetzt sein.

Maximal 78 Bewohner dürfen in den drei Häusern leben. Eine der Wohnungen wird als Gemeinscha­ftsbereich genutzt werden. Dort soll dann auch die soziale Betreuung stattfinde­n.

Das Staatliche Bauamt in Ingolstadt zeichnet für die Gebäude verantwort­lich. In kürzester Zeit seien sie errichtet worden, berichtete

Thomas Sendtner, Fachbereic­hsleiter Hochbau in der Behörde. Möglich mache dies die Bauweise. Der Hersteller hat die einzelnen Elemente in seiner Fabrik im Schwäbisch­en gefertigt und dann nach Oberhausen transporti­ert. Dort wurden die Elemente ähnlich wie bei einem Fertighaus innerhalb von nur drei Monaten montiert und die Gebäude eingedeckt. Die Holzhäuser verfügen über sehr gute Dämmwerte und werden an die zentrale Heizversor­gung angeschlos­sen, die auch die

Schule, den geplanten Kindergart­en und das neue Rathaus versorgen wird.

Die Gebäude stehen in unmittelba­rer Nähe zu dem geplanten Erlebnispl­atz und dem Rathaus. Parkplätze, Fahrradstä­nder und viele schattensp­endende Bäume sind auf dem Areal vorgesehen. Bürgermeis­ter Fridolin Gößl zeigte sich bei einer Begehung begeistert von den Wohnungen.

Martina Grauvogel vom Staatliche­n Bauamt hat die Gebäude geplant und begleitet seit Beginn die Bauarbeite­n. Sie lobt, ebenfalls wie Sendtner, die Zusammenar­beit mit der Gemeinde. Die beiden sind genauso stolz auf das Erreichte wie Bürgermeis­ter Fridolin Gößl. Die Gelegenhei­t, in den Wohnungspa­kt einzusteig­en, sei nur kurz vorhanden gewesen, berichtet das Gemeindeob­erhaupt. Oberhausen erhalte nach Fertigstel­lung das, was die Gemeinde dringend benötigt: günstigen Wohnraum für einkommens­schwache Menschen.

Der Freistaat baute auf einem Grundstück der Gemeinde Oberhausen. Das war die Vorgabe des Wohnungspa­ktes, der vor vier Jahren ins Leben gerufen worden war, als dringend Wohnraum für anerkannte Flüchtling­e benötigt wurde. Wohnraum zur Verfügung zu stellen ist eigentlich Aufgabe der Kommunen. Die aber waren damals überlastet, sodass der Freistaat den Wohnungspa­kt Bayern ins Leben gerufen hat. Das Grundstück bleibt in Besitz der Gemeinde. Der Freistaat baut im Rahmen eines Erbpachtre­chtes, das nach zehn Jahren ausläuft. Dann könnte die Gemeinde die Gebäude kaufen. Oder das Erbpachtre­cht wird verlängert.

Wie Thomas Sendtner erklärte, ist Oberhausen das zweite und auch schon letzte Projekt im Rahmen des Paktes. Den finanziell­en Rahmen in Höhe von drei Millionen Euro, den der Freistaat gesetzt hat, wird man einhalten, wie Sendtner bestätigte.

 ?? Fotos: Manfred Dittenhofe­r ?? Drei Gebäude mit insgesamt 15 Wohnungen werden ab Sommer 2021 Heimat für anerkannte Flüchtling­e und Menschen, die sich auf dem normalen Wohnungsma­rkt keine Bleibe leisten können oder einfach nichts bekommen.
Fotos: Manfred Dittenhofe­r Drei Gebäude mit insgesamt 15 Wohnungen werden ab Sommer 2021 Heimat für anerkannte Flüchtling­e und Menschen, die sich auf dem normalen Wohnungsma­rkt keine Bleibe leisten können oder einfach nichts bekommen.
 ??  ?? Drei, die stolz sind auf das Erreichte: (V. li.) Oberhausen­s Bürgermeis­ter Fridolin Gößl mit Planerin Martina Grauvogel und Thomas Sendtner, Bereichsle­iter Hochbau beim Staatliche­n Bauamt Ingolstadt.
Drei, die stolz sind auf das Erreichte: (V. li.) Oberhausen­s Bürgermeis­ter Fridolin Gößl mit Planerin Martina Grauvogel und Thomas Sendtner, Bereichsle­iter Hochbau beim Staatliche­n Bauamt Ingolstadt.
 ??  ?? Der Innenausba­u der drei Gebäude des „Wohnungspa­ktes Bayern“ist in vollem Gange.
Der Innenausba­u der drei Gebäude des „Wohnungspa­ktes Bayern“ist in vollem Gange.

Newspapers in German

Newspapers from Germany