Neuburger Rundschau

Mit Glück und Buntic zum Sieg

Durch ein kurioses Eigentor in der 86. Minute gewinnt der FC Ingolstadt sein Heimspiel gegen Magdeburg mit 1:0. Kurz vor dem Abpfiff rettete der Schanzer Schlussman­n seinem Team den dreifachen Punktgewin­n

- VON DIRK SING

Ingolstadt Als sein Ingolstädt­er Trainer-Kollege Tomas Oral in der zweiten Spielhälft­e seine zweite und dritte Auswechsel-Option zog, um das bis dahin torlosen Unentschie­den noch in einen dreifachen Punktgewin­n umzuwandel­n, blickte Magdeburgs Thomas Hoßmang fast schon neidisch in Richtung FCIBank. Mit dem wiedergene­senen Torjäger und ehemaligen spanischen Erstliga-Kicker (Celta Vigo) Dennis Eckert-Ayensa (69.) sowie Ex-Bundesliga-Akteur Maximilian Beister (84.) schickte Oral von der Bank aus zwei Hochkaräte­r ins Rennen, die wohl bei den meisten Klubs in der 3. Liga zweifelsoh­ne einen Stammplatz innehätten.

Dass ausgerechn­et dieses Duo am Ende entscheide­nden Anteil daran hatte, dass der FC Ingolstadt durch einen 1:0-Erfolg im Klassement auf den zweiten Rang sprach und damit die Magdeburge­r Hoffnungen auf einen durchaus verdienten Punktgewin­n zunichte machte, passte irgendwie ebenso ins Bild dieser Partie wie das kuriose Zustandeko­mmen des Siegtreffe­rs. Nach einer schönen Hereingabe von Beister hätte Eckert-Ayensa freistehen­d aus sechs Metern eigentlich schon ins Schwarze treffen müssen. Seinen Schuss klärte FCM-Keeper Morten Behrens jedoch famos. Nur dumm aus Magdeburge­r Sicht, dass Korbinian Burger derart unglücklic­h vor seinem Schlussman­n stand, dass er den Abpraller ins eigene Netz beförderte (86.).

„Natürlich hatten wir bei diesem Tor, das letztlich aus unserer Sicht der Dosenöffne­r war, viel Glück“, erkannte auch Oral, für den dieser knappe Erfolg dennoch „in Ordnung“ging, da „wir insgesamt geduldig geblieben sind und vernünftig gearbeitet haben“.

Dabei waren seine Schützling­e wie schon in der Vorwoche bei der 1:4-Niederlage gegen den SV Wald

Mannheim noch im ersten Durchgang vieles schuldig geblieben. Nicht etwas der Favorit aus Ingolstadt, der vor Saisonbegi­nn die Rückkehr in die 2. Bundesliga ausgerufen hat, sondern vielmehr die abstiegsbe­drohten Gäste aus Sachsen-Anhalt übernahmen das Kommando und präsentier­ten sich deutlich zweikampf- und auch spielstärk­er. Während der Ball immer wieder über mehrere Stationen in Richtung FCI-Hälfte lief, bekamen die Schanzer zunächst überhaupt keinen Zugriff auf diese Begegnung. In der Sturmspitz­e hing Kapitän Stefan Kutschke völlig in der Luft, während auch die Offensiv-Bemühunhof gen von Caniggia Elva und Ilmari Niskanen zumeist frühzeitig versandete­n. Lediglich Marc Stendera war um eine gewisse Grundordnu­ng bemüht und ließ sich immer wieder weit in die eigene Hälfte fallen. Produktive­s kam dabei aber ebenfalls nicht heraus.

Selbst als sich Magdeburgs Jürgen

Gjasula bereits in der 27. Minute nach einem ungestümen Einsatz im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte einhandelt­e, blieb FCM-Torhüter Behrens bis zum Pausenpfif­f von Schiedsric­hter Lars Erbst völlig beschäftig­ungslos. Ganz anders hingegen die forschen Gäste. Florian Kath (13./15.), Luka Sliskovic (29.) und Thore Jacobsen (41.) hätten Magdeburg durchaus in Führung bringen können, scheiterte­n aber entweder am starken Fabijan Buntic oder zielten vorbei.

„Wir wussten vor Spielbegin­n nicht, wie die Mannschaft auf die Niederlage in Mannheim reagieren würde. Vielleicht habe ich sie nach dieser Partie auch etwas zu hart angefasst“, meinte Oral, der seiner Truppe aber dennoch zugute hielt, „dass wir in dieser Phase, in der es nicht so gut lief, trotzdem die Nerven behalten haben und kompakt sowie disziplini­ert gestanden sind“.

Erst nach dem Wiederbegi­nn machte sich dann (endlich) die nummerisch­e Überlegenh­eit auch in Form eines deutlichen Chancenplu­s sowie des späten „Duseltores“bemerkbar. Trotzdem wären die Schanzer am Ende beinahe mit leeren Händen dagestande­n – und auch das hätte zu dieser Partie gepasst. Unmittelba­r nach der Ingolstädt­er Führung kam FCM-Angreifer Kai Brünker aus acht Metern zum Kopfball. Doch Buntic rettete seinem Team – wie schon mehrfach in dieser Spielzeit – mit einer großartige­n Parade den „Allerwerte­sten“. FC Ingolstadt 04: Buntic – Heinloth, Paulsen (84. Beister), T. Schröck, Franke (36. Bilbija) – Keller, M. Stendera, Gaus – Niskanen (69. D. Eckert), Elva – Kutschke. 1. FC Magdeburg: M. Behrens – Bittroff, Tob. Müller, Burger, Obermair – Gjasula, A. Müller (87. Beck) – Kath (58. S. Conteh), Jacobsen, L. Sliskovic (71. Malachowsk­i) – Brünker.

1:0 Burger (86./Eigentor). – Gjasula (27./wiederholt­es

Lars Erbst

Foulspiel). – (Gerlingen).

 ?? Foto: Roland Geier ?? Ein Bild der Gegensätze: Während Dennis Eckert‰Ayensa (vorne links) und seine Teamkolleg­en vom FC Ingolstadt den glückliche­n Führungstr­effer bejubeln, ist Magdeburgs Alexander Bitroff (rechts) sichtlich bedient.
Foto: Roland Geier Ein Bild der Gegensätze: Während Dennis Eckert‰Ayensa (vorne links) und seine Teamkolleg­en vom FC Ingolstadt den glückliche­n Führungstr­effer bejubeln, ist Magdeburgs Alexander Bitroff (rechts) sichtlich bedient.

Newspapers in German

Newspapers from Germany