Nordkorea rüstet atomar auf
Diktator will Waffen mit Reichweiten bis zum „Hauptfeind“
Seoul Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat zum Abschluss eines achttägigen Kongresses der herrschenden Arbeiterpartei den Ausbau des Atomwaffenarsenals als Ziel ausgegeben. Es müsse alles dafür getan werden, die stärksten Militärkapazitäten aufzubauen und die „nukleare Kriegsabschreckung weiter zu stärken“, wurde Kim am Mittwoch in staatlich kontrollierten Medien zitiert. Zugleich erklärte Kim, das Land müsse sich auch auf die Entwicklung der Wirtschaft und die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen konzentrieren.
Der achte Parteikongress in Pjöngjang fand kurz vor Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden statt – zu einem Zeitpunkt, da die Verhandlungen der USA mit Nordkorea über sein Atomwaffenprogramm nicht mehr vorankommen. Kim bekräftigte, sein Land werde die nukleare Abschreckung stärken. Er forderte die Entwicklung taktischer Atomwaffen sowie neuer Interkontinentalraketen, die auch die USA als den „Hauptfeind“erreichen könnten. Nordkorea ist wegen seines Atomprogramms international isoliert. Harte Sanktionen hemmen die wirtschaftliche Entwicklung. Die Zukunft hänge davon ab, wie die beim Kongress getroffenen Entscheidungen einschließlich des neuen FünfJahres-Plans umgesetzt würden. Zum Auftakt hatte er eingeräumt, die Ziele des alten Plans seien bei weitem nicht erfüllt worden.