Neuburger Rundschau

Jugendzent­rum bekommt neue Organisati­onsstruktu­r

Das alte Statut des Juze stammt noch aus den 1980er Jahren. Jetzt wird es durch eine neue Struktur ersetzt

- VON MICHAEL KIENASTL

Neuburg Wie sieht moderne Jugendarbe­it aus? Wie können Jugendlich­e ihre Einrichtun­gen mitentwick­eln, ohne regelmäßig an vertraglic­h vorgegeben­en Gremiensit­zungen teilnehmen zu müssen? Die Vorstellun­gen darüber haben sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n stark gewandelt. Ging es in den 1980er Jahren noch viel um Selbstorga­nisation und -verwaltung, steht heute eher Offenheit und Freiwillig­keit im Fokus.

Aus diesem Grund bekommt das

Neuburger Jugendzent­rum eine neue und schlankere Organisati­onsstruktu­r. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung einstimmig entschiede­n – und zwar rückwirken­d für den 1. Januar.

Das alte Statut als Vereinbaru­ng zwischen der Stadt Neuburg und dem Träger Kreisjugen­dring stammt noch aus dem Jahr 1987 und sieht eine regelmäßig stattfinde­nde Vollversam­mlung mit Mindesttei­lnehmerzah­l vor, die unter anderem den Jugendzent­rumsrat wählt. Dieser tagt laut Statut einmal monatlich und kümmert sich unter anderem um die Konzeption von Programmen und schlägt einen jährlichen Haushaltsp­lan vor.

„Es ist schön, Jugendlich­e einzubinde­n. Wir brauchen aber niedrigsch­wellige Angebote. Regelmäßig­e Abstimmung­en und Gremienarb­eit sind nicht mehr zeitgemäß“, sagt Guido Büttner, der Geschäftsf­ührer des Kreisjugen­drings NeuburgSch­robenhause­n. Ihm gehe es eher darum, eine „Komm-Struktur“zu etablieren. Jugendlich­e sollen also freiwillig vorbeikomm­en und bei

Bedarf an der Gestaltung und Ausrichtun­g des Juze partizipie­ren können, statt auf feste vereinsähn­liche Versammlun­gen mit Wahlen angewiesen zu sein. „Alles kann, nichts muss“heißt es in der neuen Konzeption. Deshalb hat Büttner bereits im November 2018 der Stadt Neuburg eine Modernisie­rung der Organisati­onsstruktu­r vorgeschla­gen.

Außerdem sieht die alte Organisati­onsstruktu­r noch einen Beirat und einen Trägerrat vor. Allein Letzterer hat in den vergangene­n Jahren noch getagt, wenn auch zuletzt Ende 2018, wie Büttner sagt. Nun wurden alle Gremien aufgelöst. Dem Trägerrat gehörten laut altem Statut neben dem Vorstand des Kreisjugen­drings auch Oberbürger­meister, Jugendrefe­rent und Finanzrefe­rent der Stadt an. Für dessen Auflösung und die Änderung der Organisati­onsstruktu­r war folglich die Zustimmung des Stadtrates erforderli­ch. Das konkrete operative Geschäft des Jugendzent­rums ändert sich aber dadurch nicht, es ging eher darum, dass der Vertrag an die Realität angepasst wird, wie Büttner sagt.

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