Jugendzentrum bekommt neue Organisationsstruktur
Das alte Statut des Juze stammt noch aus den 1980er Jahren. Jetzt wird es durch eine neue Struktur ersetzt
Neuburg Wie sieht moderne Jugendarbeit aus? Wie können Jugendliche ihre Einrichtungen mitentwickeln, ohne regelmäßig an vertraglich vorgegebenen Gremiensitzungen teilnehmen zu müssen? Die Vorstellungen darüber haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Ging es in den 1980er Jahren noch viel um Selbstorganisation und -verwaltung, steht heute eher Offenheit und Freiwilligkeit im Fokus.
Aus diesem Grund bekommt das
Neuburger Jugendzentrum eine neue und schlankere Organisationsstruktur. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung einstimmig entschieden – und zwar rückwirkend für den 1. Januar.
Das alte Statut als Vereinbarung zwischen der Stadt Neuburg und dem Träger Kreisjugendring stammt noch aus dem Jahr 1987 und sieht eine regelmäßig stattfindende Vollversammlung mit Mindestteilnehmerzahl vor, die unter anderem den Jugendzentrumsrat wählt. Dieser tagt laut Statut einmal monatlich und kümmert sich unter anderem um die Konzeption von Programmen und schlägt einen jährlichen Haushaltsplan vor.
„Es ist schön, Jugendliche einzubinden. Wir brauchen aber niedrigschwellige Angebote. Regelmäßige Abstimmungen und Gremienarbeit sind nicht mehr zeitgemäß“, sagt Guido Büttner, der Geschäftsführer des Kreisjugendrings NeuburgSchrobenhausen. Ihm gehe es eher darum, eine „Komm-Struktur“zu etablieren. Jugendliche sollen also freiwillig vorbeikommen und bei
Bedarf an der Gestaltung und Ausrichtung des Juze partizipieren können, statt auf feste vereinsähnliche Versammlungen mit Wahlen angewiesen zu sein. „Alles kann, nichts muss“heißt es in der neuen Konzeption. Deshalb hat Büttner bereits im November 2018 der Stadt Neuburg eine Modernisierung der Organisationsstruktur vorgeschlagen.
Außerdem sieht die alte Organisationsstruktur noch einen Beirat und einen Trägerrat vor. Allein Letzterer hat in den vergangenen Jahren noch getagt, wenn auch zuletzt Ende 2018, wie Büttner sagt. Nun wurden alle Gremien aufgelöst. Dem Trägerrat gehörten laut altem Statut neben dem Vorstand des Kreisjugendrings auch Oberbürgermeister, Jugendreferent und Finanzreferent der Stadt an. Für dessen Auflösung und die Änderung der Organisationsstruktur war folglich die Zustimmung des Stadtrates erforderlich. Das konkrete operative Geschäft des Jugendzentrums ändert sich aber dadurch nicht, es ging eher darum, dass der Vertrag an die Realität angepasst wird, wie Büttner sagt.