Mücken werden gefährlicher
Die Tiere übertragen viele Krankheiten
Mücken werden zunehmend zur Gefahr für Menschen, da sie durch ihre Stiche gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Das treffe sowohl auf einheimische Stechmücken, als auch auf die eingewanderten exotischen Arten zu, sagte Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) in Müncheberg (Brandenburg, MärkischOderland).
Wissenschaftler des FriedrichLoeffler-Institutes (FLI) hatten nach Angaben von Werner heimische Stechmücken bereits als Überträger des aus Afrika stammenden West-Nil-Virus identifiziert. Dieses Virus kommt vor allem in Vögeln vor und gelangte laut Robert KochInstitut (RKI) durch sie auch nach Europa. In Südeuropa wird es seit vielen Jahren im Sommer auf Menschen übertragen. Erstmals 2019 habe das RKI auch fünf in Deutschland erfolgte Infektionen mit dem Erreger bei Menschen registriert, bestätigte RKI-Epidemiologin Christina Frank. „Im vergangenen Jahr wurden bereits 20 Fälle des West-Nil-Fiebers gemeldet, darunter ein Todesfall. Wie schon 2019 waren Sachsen, Berlin und SachsenAnhalt betroffen.“
Beide Wissenschaftlerinnen vermuteten eine weitaus höhere Dunkelziffer. Da es bei Menschen keine eindeutigen Symptome gebe, würden nur die schwersten Fälle tatsächlich diagnostiziert, so Frank. Eine weitere Ausbreitung des WestNil-Virus sei nicht auszuschließen.
Fest etabliert hätten sich in Deutschland auch die Asiatische Tigermücke, die Asiatische Buschmücke und die Aedes koreicus, auch Koreanische Buschmücke genannt, sagte Biologin Werner. „Die eigentlich exotischen Arten, die tropische Erreger wie Zika-, Chikungunyaoder Dengue-Viren übertragen können, sind nicht mehr auszurotten und breiten sich über das Bundesgebiet aus.“