Da laust sich ein Affe!
Zwei tschechische Zoos bieten den Tieren Videostreams
Alles langweilig, nichts los. Was macht da der Mensch im Allgemeinen. Genießt er die Ruhe, dichtet er schöne Verse oder singt ein bisschen vor sich hin? Nein, er glotzt lieber – ins Smartphone, in den Computer oder in den Fernseher. In Deutschland sitzen Menschen durchschnittlich mehr als 10 Stunden am Tag vor dem Bildschirm, zwei Stunden länger als noch vor der Coronakrise. Was soll man auch sonst tun ...
Langweilen aber kann sich nicht nur der Mensch! Auch für einen Affen zum Beispiel kann sich der Tag endlos dehnen – weil er zum Beispiel in einem Zoo herumsitzt, der gerade für Besucher geschlossen ist, und keine Ablenkung hat. Zwei tschechische Tierparks, die seit Monaten geschlossen haben, sorgen nun mit einer Videoschalte für Abwechslung bei ihren Schimpansen. Auf Großbildschirmen können sich die Gruppen im Zoo in Brünn (Brno) und im 150 Kilometer entfernten SafariPark in Dvur Kralove gegenseitig beobachten. Also einfach mal sehen, was bei den anderen los ist. Im Grunde natürlich auch nichts, das weiß der Lockdown-ermüdete Mensch längst. Überall Tristesse. Aber bei den Tieren kommt das Experiment gut an: Besonders ausgiebig beobachten die Schimpansen offenbar Pflegerinnen und Pfleger im anderen Zoo beim Saubermachen. Sie zeigen aber auch gerne den Artgenossen, was sie haben, geben laut Pflegepersonal mit ihrem Essen an! „Für diese sehr intelligenten Tiere ist das ein neuer und interessanter Impuls“, sagt Zoodirektor Martin Hovorka. Und nicht nur für sie: Auch Menschen können über einen Internet-Livestream den Schimpansen zuschauen. Was soll man auch gerade sonst tun …