Die Telefonica GmbH will in Illdorf einen Funkmast errichten
Die Telefonica GmbH hat eine Anfrage an die Gemeinde Burgheim gestellt. In Illdorf soll ein neuer Funkmast entstehen. Bürgermeister Michael Böhm und der Gemeinderat wollen sich die Entscheidung nicht leicht machen
BurgheimIlldorf Flächendeckende Mobilfunkversorgung gehört in der heutigen Zeit zu einer kommunalen Infrastruktur, ähnlich wie eine schnelle Internetverbindung. In diesem Punkt ist sich der Gemeinderat Burgheim einig. „Wir kennen unsere Verantwortung“, sagt Bürgermeister Michael Böhm und meint damit zwei Dinge: Erstens sei es die Verantwortung des Gemeinderates, den Bürgern im digitalen Zeitalter stabile Mobilfunkverbindungen zur Verfügung zu stellen. Zweitens liege es dem Gremium am Herzen, die Sorgen und Widerstände d anzuhören und ernst zu nehmen. Das gelte generell und auch für den möglichen Bau eines Funkmasts in Illdorf. Die Telefonica GmbH hatte eine entsprechende Anfrage an die Gemeinde gestellt. Der potenzielle Standort liegt auf dem Hügel über Illdorf auf einem Privatgrundstück, das bereits landwirtschaftlich genutzt wird.
„Noch stehen wir ganz am Anfang, und es sind noch sehr viele Fragen ungeklärt“, sagt Böhm. In der jüngsten Gemeinderatssitzung vergangene Woche hatte das Gremium einige Fragen zusammengetragen und diskutiert. Ein entscheidender Aspekt dabei ist die Mitnutzung anderer Masten in der Umgebung. „Wir werden Telefonica fragen, was sie hindert, beispielsweise auf den Telekom-Mast am Hirsthof oder auf ihren eigenen in Holzkirchen zu gehen“, sagt Böhm. „Wir wollen genau erfragen, warum ein neuer Standort erforderlich ist.“Denn grundsätzlich müssen sich die Mobilfunkbetreiber gegenseitig die Nutzung der Masten erlauben.
Weiter wird zu klären sein, ob ein höher gelegener Standort auch Vohbachtal und damit Ortlfing und Biding mit abdecken würde. Um die offenen Punkte vor einer endgültigen Entscheidung des Gemeinderates zu klären, sollen Fachleute sowohl von Telefonica als auch vonseiten der Funkmast-Gegner angehört werden. „Erst dann werden wir auf der Grundlage der Informationen eine Entscheidung treffen“, so Böhm.
In einem Schreiben an die Gemeinderäte vom vergangenen Mittwoch setzte Böhm die Mitglieder
in Kenntnis, was ihm vonseiten des Bayerischen Gemeindetages zu diesem konkreten Fall geantwortet wurde.
Bei Skizzierung der örtlichen Gegebenheiten des Standortes Illdorf mit rund 500 Metern Abstand zur Bebauung und einen deutlich erhöhten Standort, habe auch ein konsultierter Fachreferent keine Gründe identifiziert, die dem Gemeinderat Sorge bereiten sollten. Der Abstand zur nächstgelegenen Bebauung und auch die deutlich erdas höhte Lage über dem Ort seien gute Ausgangsvoraussetzungen bei der Standortwahl.
Der Gemeinderat kann einen alternativen Standort vorschlagen, beispielsweise auf gemeindeeigenen Flächen. Auch diese Option möchte sich Michael Böhm offenhalten. Jeder Standort braucht eine Zulassungsbescheinigung. In dem Zuge werden die immissionsschutzrechtlichen Belange erörtert und geprüft. Auch in diesem Punkt hat der angefragte Standort in Illdarüber dorf vermeintliche Vorteile. Das Grundstück ist bereits baulich mit einem landwirtschaftlichen Gebäude belastet. „So ein Standort wird einem bisher unbelasteten Gebiet natürlich vorgezogen“, so Böhm.
Baurechtlich gesehen gehören Mobilfunkanlagen zu den privilegierten Vorhaben im Außenbereich. Bereits in der Gemeinderatssitzung wies Michael Böhm daher darauf hin, dass die Gemeinde hier kaum eine Chance der baurechtlichen Verhinderung habe.