Neuburger Rundschau

„Katastroph­endrittel“kostet ERCI die Punkte

Beim Auswärtssp­iel gegen die Düsseldorf­er EG führt der ERC Ingolstadt nach 40 Minuten mit 4:2. Doch im Schlussabs­chnitt leisten sich die Panther zu viele Fehler und kassieren letztlich eine 4:5-Niederlage

- VON DIRK SING

Düsseldorf Aufgrund eines „Katastroph­endrittels“, wie es Kapitän Fabio Wagner nach der Schlusssir­ene bei MagentaSpo­rt bezeichnet­e, musste sich der ERC Ingolstadt am Mittwochab­end bei der Düsseldorf­er EG mit 4:5 (0:0, 4:2, 0:3) geschlagen geben. Hatten die Panther nach den ersten beiden Durchgänge­n noch mit 4:2 geführt, führten im Schlussabs­chnitt drei Gegentreff­er innerhalb von fünf Minuten schließlic­h zur enttäusche­nden Niederlage.

„Im ersten Match am Montag hatten wir etwas Glück, dass die Düsseldorf­er am Vortag noch im Einsatz waren, während unsere Partie gegen Iserlohn abgesagt wurde und wir dadurch spielfrei waren. Unter diesen Umständen hat die DEG eine starke Leistung abgeliefer­t, sodass es am Ende ein sehr knappes Ding war“, meinte Panther-Stürmer Louis-Marc Aubry, der mit seiner Reihe (Petrus Palmu, Ryan Kuffner) die Rheinlände­r nahezu im Alleingang eliminiert hatte. Drei der insgesamt vier Ingolstädt­er Tore gingen auf das Konto des überragend­en Trios.

Was also muss getan werden, um auch im zweiten Aufeinande­rtreffen die Oberhand zu behalten? „Wir müssen von Anfang an bereit sein und alles dafür tun, dass wir – gerade angesichts unseres engen Terminplan­s mit sieben Spielen innerhalb von zwölf Tagen – frühzeitig die Play-off-Teilnahme unter Dach und Fach bringen, um unmittelba­r vor der Endrunde nochmals durchzusch­naufen“, so Aubry weiter.

Wie bereits im Vorfeld angekündig­t, verzichtet­e Panther-Headcoach Doug Shedden diesmal „freiwillig“auf seinen Topscorer Wayne Simpson – und das aus einem durchaus erfreulich­en Grund. Statt auf dem Eis in Düsseldorf stand der Angreifer daheim in Ingolstadt seiner hochschwan­geren Ehefrau bei, die unmittelba­r vor der Entbindung des ersten Kindes steht. Simpsons angestammt­en Platz in der Formation mit Daniel Pietta und Mirko Höfflin David Elsner ein, der in den vergangene­n drei Begegnunge­n als überzählig­er Akteur noch auf der Tribüne Platz nehmen musste. Zudem gab es noch eine weitere Veränderun­g zwischen den Pfosten: Die etatmäßige Nummer eins, Michael Garteig, verdrängte seinen Vertreter Nico Daws, der am Montag laut Shedden eine „gute Leistung“abgeliefer­t hatte, auf die Bank.

Was die Akteure beider Teams im ersten Durchgang auf das Eis „zauberten“, glich indes deren Auftritt rund 48 Stunden zuvor in der Saturn-Arena. Hochkaräti­ge Torchancen waren Mangelware, da sowohl die DEL als auch die Panther ihr Hauptaugen­merk auf eine konzentrie­rte Defensiv-Arbeit legten. Wurde es dann doch einmal gefährlich, dann zumeist vor dem Kasten des ERCI. Zunächst zielte der frei stehende Daniel Fischbuch knapp vorbei (5.). Dann scheiterte Matthew Carey in Überzahl gleich zweinahm mal an Garteig (13./14.). Und die Schanzer? Sie brachten das Gehäuse von Mirko Pantkowski erst in der Schlusspha­se des ersten Abschnitts zum ersten Mal richtig in Bedrängnis. Doch sowohl Kapitän Fabio Wagner (19.) als auch Tim Wohlgemuth konnten den DEG-Schlussman­n nicht überwinden.

Auch am Montag waren die beiden Kontrahent­en torlos in die erste Pause gegangen, ehe schließlic­h die Gäste nach exakt 145 Sekunden im zweiten Drittel den Torreigen eröffneten. Diesmal dauerte es indes nur 59 Sekunden, ehe erneut das GästeTeam – in diesem Fall die Oberbayern – erfolgreic­h war. Nach Vorarbeit von Mirko Höfflin traf Petrus Palmu aus der Drehung zur Führung (21.). Für den kleinen Finnen war es bereits der fünfte Scorerpunk­t im vierten Match nacheinand­er und damit die perfekte (sportliche) Antwort auf die harte Kritik seines Trainers Doug Shedden nach der 1:3-Heimpleite gegen Wolfsburg (28. März).

Letztlich war dies aber nur der Auftakt eines insgesamt „wilden“Mittelabsc­hnitts mit insgesamt sechs Toren. Nachdem Maxi Kammerer zwischenze­itlich im Nachsetzen der 1:1-Ausgleich gelungen war, zogen die Panther durch zwei schöne Einzelleis­tungen von Samuel Soramies (29.) und Frederik Storm (31.) auf 3:1 davon. Doch bereits kurz darauf ließ Jerome Flaake mit seinem Powerplay-Treffer zum 2:3 (32.) die Hoffnungen im Düsseldorf­er Lager wieder aufkeimen – bis der zweite große Auftritt des kleinen Palmu folgte! Ebenfalls in Überzahl hämmerte der 23-Jährige die Scheine zum 4:2 ins Kreuzeck (38.).

Mit dem Gefühl der scheinbar sicheren Zwei-Tore-Führung nahmen die Schanzer im Schlussdri­ttel sichtlich den „Fuß vom Gas“(Wagner) und wurden dafür bitter bestraft. Innerhalb von 19 (!) Sekunden stellten zunächst erneut Jerome Flaake (51.) und Matthew Carey (52.) den 4:4-Ausgleich her, ehe schließlic­h Mathias From in der 56. Minute mit einem Akteur mehr auf dem Eis (Aubry saß auf der Strafbank) der 5:4-Siegtreffe­r für die Düsseldorf­er EG gelang.

ERC Ingolstadt: Garteig – Bodie, Ellis; Wagner, Marshall; Quaas, Jobke; S. Schütz – Kuffner, Aubry, Palmu; Höfflin, Pietta, Elsner; DeFazio, Wohlgemuth, Storm; Detsch, Soramies, Stachowiak. – 0:1 Palmu (21.), 1:1 Kammerer (26.), 1:2 So‰ ramies (29.), 1:3 Storm (31.), 2:3 Flaake (32./PP), 2:4 Palmu (38./PP), 3:4 Flaake (51.), 4:4 Carey (52.), 5:4 From (56./PP).

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Foto: Johannes Traub Konnte trotz eines starken Auftritts mit zwei Treffern die Niederlage seiner Ingolstädt­er Panther bei der Düsseldorf­er EG auch nicht verhindern: Stürmer Petrus Palmu.

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