Billie Eilish: Ihr privates Leben und ihr öffentlicher Körper
Nur das eine ist dieses Buch, das heute erscheint, „das erste von Billie Eilish!“, wie wuchtig annonciert wird. Das ist einfach sehr hübsch. Dafür öffnet der Popstar der Gegenwart sein Familienalbum (Piper, 336 S., 20 ¤) – und so sieht man diese bislang so märchenhaft wirkende Reise auf die Bühnen der Welt und an die Spitze von Streaming und Charts, immer in engster Bindung zur Familie. Hier beispielhaft: die jeweils linken, frühen Fotos mit der normalen Billie samt Bruder Finneas und Papa – und die jeweils rechten, späteren in gleichen Konstellationen, als Star. Aber das ist ja nur ein Teil einer Bildoffensive im Vorfeld des für 30. Juli angekündigten zweiten Albums „Happier Than Ever“. Dazu gehört – neben der Apple-TV-Doku kürzlich, auch bereits ein Video, das vor einem Jahr die Richtung wies. In gut dreieinhalb Minuten verwandelt sich Billie darin – in sich selbst? Bei jeder Bewegung
glotzend von der Kamera verfolgt, schält sie sich aus den bislang für sie so typischen, weiten Klamotten, streift sich sogar noch das Top über den Kopf, aber versinkt dabei in schwarzer Schlacke – dazu ihre Stimme aus dem Hintergrund: Wie sie spürte, dass die Augen aller ihren doch verborgenen Körper bereits betatschten. Schicksal der jungen Frau im Scheinwerferlicht. Aber, so die 19-Jährige: Dies sei der Körper, mit dem sie geboren wurde, was andere dächten, so Titel und Schlusssatz „Not My Responsibility“– ihr egal. Und dann sind da noch die Fotos für die Vogue: Billie, nicht nur blondiert – mit dem ersten Bild davon hatte sie einen Instagram-Rekord erzielt, eine Million Likes in nur sechs Minuten –, sondern in Korsett, mit Strapsen (siehe Mitte), auch mit Latex-Overknees. Und im Interview: „Mein Ding ist: Ich kann machen, was auch immer ich will.”