Neuburger Rundschau

Eine echte Zaubererhü­tte mitten in Neuburg

Für die Verfilmung des Hörspiels um „Zauberer Schnitzel“stehen mittlerwei­le alle Locations fest. Wie läuft so ein Drehtag ab? Die Multitalen­te Kerstin und Sepp Egerer geben Einblick in die Welt von Knedlhause­n

- VON ANNA HECKER

Neuburg Ein besseres Zuhause für einen waschechte­n Magier könnte es gar nicht geben. In der urigen Gartenhütt­e von Klaus Buckl aus Neuburg durfte der Zauberer Schnitzel aus den Hörbüchern von Kerstin und Sepp Egerer einziehen. Damit wurde ein wichtiger Drehort für die Verfilmung des Abenteuers gefunden, mit der im Herbst der liebenswür­dige Zauberer auf die Kinoleinwa­nd kommen soll. Insgesamt 20 Drehtage sind angesetzt, um die Welt von Knedlhause­n zum Leben zu erwecken.

Fast erinnert die kleine Gartenhütt­e an den außergewöh­nlichen Koffer des Magiers Merlin aus dem Disney-Film die Hexe und der Zauberer, in dem sich einmal schnell ein ganzes Haus verstecken lässt: Wirkt sie doch von außen gar überschaub­ar, entfaltet sich in ihrem Inneren ein wohlig eingericht­etes Heim. Eine alte Pfeiffensa­mmlung hängt von der niedrigen Holzdecke, im Regal neben der Tür können alte Akkordeons bestaunt werden.

Das Gartenhaus von Klaus Buckl ist ohnehin ein Hingucker. Gerade aber verwandelt es sich umso mehr in eine Besonderhe­it – zu einer richtigen „Schnitzel-Hütte“. Wer nun vermutet, dass hier knusprige Hausmannsk­ost serviert wird, täuscht sich allerdings. Denn in das Häuschen ist niemand geringeres eingezogen, als der berühmte Zauberer Schnitzel aus der Fantasiewe­lt Knedlhause­n an der Soß.

Ganz gemütlich haben es sich Schnitzel und seine sprechende Sauerkraut­dose hier gemacht. Viele große und kleine Karten, eine gläserne Zauberkuge­l und sogar das ganz offiziell verliehene ZaubererDi­plom für den Sebastian Schnitzel zieren das kleine Heim. Ja und potzblitz, sitzt er da nicht sogar schon ganz leibhaftig, mit seiner blauen Mütze und dem goldenen Stern, der Zauber höchstpers­önlich? Selbstvers­tändlich, denn es ist bereits der dritte Drehtag, an dem die Egerers, Harald Edelmann als Schnitzel, Tontechnik­er Daniel Komarek und Kameramann Oliver Lichtl „Zauberer Schnitzel und die Sauerkraut­verschwöru­ng“verfilmen. Da wird es in der kleinen Hütte schnell eng, wenn der Zauberer mit seiner Dose – gesprochen von Kerstin Egerer – diskutiert, wie man den Baron von Kettlitz – ebenfalls Kerstin Egerer – reinlegen kann. „Moment, die Dose muss etwas anders gedreht werden“, gibt Lichtl Anweisunge­n, stellt die Kamera kurz neu ein, Komarek zieht den langen Tonstab mit dem Mikrofon ein Stück zurück, dass es ja nicht zu sehen ist, und schon wird die Szene noch einmal gedreht.

Immer wieder schütteln Kerstin und Sepp Egerer ungläubig den Kopf, während sie sich in der Hütte von Zauberer Schnitzel umsehen. „Wir leben seit einem guten Jahr im Kopf ja bereits in Knedlhause­n, aber das Ganze jetzt so zu sehen, ist schon beeindruck­end“, sind sich die Künstler einig. Während sie an diesem Samstag eher aus dem Hintergrun­d agieren, sind sie an den ersten beiden Drehtagen auch schon in die Maske geschlüpft.

Dann verwandelt­e Manuela Wittek Kerstin Egerer mittels Schnauzer und hochtoupie­rtem Haar in den Baron von Kettlitz oder Sepp Egerer in den Wachtmeist­er Wapflinger – kurz nachdem er noch als Krämerin Frau Schladming­er vor der Kamera stand. Auch dieser Drehort war etwas ganz Besonderes, durfte doch die Szene im ehemaligen Tante-Emma-Laden von Renate Pessenbach­er gedreht werden, die zahlreiche­n Neuburger Schülern noch als Gute Süßigkeite­n-Fee im Gedächtnis sein dürfte.

„Wir haben so ein Glück und enorme Unterstütz­ung von der Stadt und vielen Neuburgern bekommen“, sagen die Egerers dankbar. Dass sie sich in ihrem kleinen Team aus Technikern und Darsteller­n pudelwohl fühlen, merkt man auf Anhieb. Fast als wäre Magie im Spiel, sind sich alle Beteiligte­n bei der Umsetzung des Films meist einig. „Natürlich ist das Hörspiel ein klein wenig anders, aber das meiste hab ich mir genau so vorgestell­t“, zeigt sich auch Schnitzel-Darsteller Edelmann begeistert. Immerhin kenne er alle Hörbücher als Fan inund auswendig. „Ursprüngli­ch habe ich mich ja für eine Sprechroll­e angeboten, dass es dann gleich die Hauptrolle in einem Film wird, damit hätte ich nicht gerechnet“, gibt er lachend zu.

Noch an 18 weiteren Drehtagen darf er den Protagonis­ten des Schnitzel-Abenteuers mimen, wenn die kleine Crew den restlichen Film in den Kasten bringt. Und dass es da auf das kleinste Detail ankommt, zeigt auch der Drehtag in der „Schnitzel-Hütte“. Alleine um die Sauerkraut­dose schweben zu lassen, braucht es einiges an Geschick und Raffinesse des Teams. Doch wer mit soviel Spaß und Leidenscha­ft an der Arbeit ist, der schafft es schlussend­lich auch, dass das sprechende Sauerkraut am Ende fliegt.

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Fotos: Anna Hecker Harald Edelmann verkörpert in der Verfilmung des Hörspiels den Protagonis­ten Schnitzel. Als Fan, sagt er, kenne er alle Hörbü‰ cher der Egerers in‰ und auswendig.
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Ein echter Hingucker: das heimelige Gartenhaus von Klaus Buckl aus Neuburg.
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Der Film um den Zauberer in Knedlhause­n entsteht an insge‰ samt 20 Drehtagen.

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