Einsatz in „Taubenflughöhe“
Die Vogelabwehrdrähte müssen ausgetauscht werden. Zwei Berufskletterer aus dem Allgäu steigen der Kirche jetzt aufs Dach
Neuburg Zwei Männer klettern derzeit an der Fassade der Hofkirche herum und bringen Passanten zum Staunen. Boris Kompatscher und sein Kollege Marc Segger erledigen mit ihrer Firma Teclimb Arbeiten, für die das Staatliche Bauamt eigentlich ein Gerüst bräuchte. Der Taubenschutz hat sich an mehreren Stellen gelockert, und die Leisten mit spitzen Drähten drohen herunterzufallen.
Die beiden Industriekletterer aus dem Allgäu entfernen jetzt das betroffene Material und bringen neue, besser haltbare Taubendrähte an. „Heute wird nur noch mit Spikes und ohne komplizierte Stromleitungen gearbeitet“, sagt Boris Kompatscher. Ihr Beruf führt sie auf Hallen, Masten, Schornsteine, Kirchen „und alles, was ganz oben ist“. In der Freizeit macht man die eine oder andere alpine Tour.
Den Auftrag für rund 30.000 Euro hat das Staatliche Bauamt Ingolstadt vergeben. Die Fachbehörde ist zuständig für die sogenannte subsidiäre Baulast der Hofkirche, während sich der Stiftungsfonds um die Innenausstattung zu kümmern hat. Den Taubenschutz finanziere dankenswerterweise der Freistaat Bayern, so Kirchenadministrator Alfred Hornung, „aber innen gibt es in der Hofkirche auch genug zu tun“. Derzeit
liegt der Schwerpunkt auf der Orgelsanierung, die – wie berichtet – 300.000 Euro erfordert. Die ersten Patenschaften seien beim Patrozinium am Sonntag bereits eingegangen, man brauche noch weiteres Sponsoring.
Die Hofkirche war zuletzt von 2008 bis 2010 umfassend saniert worden. Seitdem hatten sich immer wieder neue Aufgaben gestellt, wie zuletzt im Herbst 2020 die Erneuerung der Elektrik.