Feuerwehr will Schwan mit Handicap retten
Der Vogel hat offenbar Probleme mit einem Flügel. Doch das Tier ist gewitzt – und der Einsatz an der Donau läuft anders als geplant
Neuburg Sowohl bei der Feuerwehr Neuburg als auch bei der Tierhilfe Jonathan ist die Meldung eingegangen, dass ein flügellahmer Schwan gesichtet wurde. Das Tier befand sich den Angaben einer Mitteilung zufolge oberhalb der Staustufe Bittenbrunn in Richtung Finkenstein. Und tatsächlich sei er im Auslasskanal des Flutpolders zu sehen gewesen, schreibt die Feuerwehr in ihrem Bericht.
„Sichtlich zufrieden und gemütlich umherschwimmend steckte er immer wieder den Kopf ins Wasser und genoss das ihm zur Verfügung stehende Futterangebot“, heißt es weiter. „Wie er dann uns von der Feuerwehr entdeckte, fauchte er uns kurz an und schwamm stromaufwärts.“Allerdings habe der rechte Flügel einen schlechten Eindruck erweckt.
Nach einer kurzen Besprechung mit einem ehrenamtlichen Helfer der Tierhilfe Jonathan versuchten die Einsatzkräfte, den Schwan einzufangen. Dazu wurde er wieder in Richtung Auslassstauwehr geführt: Mit dem Schlauchboot waren zwei Feuerwehrleute oberhalb des Schwans ins Wasser gestiegen. Somit blieb dem Tier nur, in Richtung Schleuse zu schwimmen. Dort schwamm er hinter die Gitter und entwischte den Rettungskräften schließlich. „Eigentlich wollten wir abbrechen, aber da schwamm der Schwan ins Schilf“, schildert die Feuerwehr. Doch auch dort konnte man ihn nicht einfangen. „Hätte er lachen können, würde er es vermutlich noch heute tun.“
Für die Rettungskräfte war klar: „Nein, der Schwan braucht keine Hilfe, sondern wir müssen erkennen, dass auch Tiere mit Handicap in der Natur ganz gut zurechtkommen und hier ihr Leben geregelt bekommen.“Solange der Schwan weiter so gut zu Fuß und mit Futter versorgt ist, werde man einen weiteren Fangversuch nicht mehr unternehmen.
„Selbst wir mussten nach unserem gescheiterten zweiten Versuch über uns selbst lachen und fuhren dennoch mit der Gewissheit nach Hause: Der Schwan ist uns hier überlegen und wird das auch noch weiter sein“, erklärt die Feuerwehr abschließend.