Wenn’s läuft, dann läuft’s
Beim ersten Saisonsieg gegen den TSV Gersthofen erzielt der FC Ehekirchen nicht nur vier Treffer, sondern auch ein „Tor des Jahres“. Heute zu Gast in Nördlingen
Ehekirchen Das Mysterium einer Ketchup-Flasche dürfte wohl schon jeder in seinem Leben einmal durchgemacht haben. Trotz der Tatsache, dass man immer wieder fest auf den Boden der Flasche klopft und alles probiert, kommt vom Inhalt zunächst kaum etwas heraus – um dann urplötzlich die halbe Ladung auf dem Teller zu haben.
Auch die Kicker des Landesligisten FC Ehekirchen erlebten im bisherigen Saisonverlauf beziehungsweise am vergangenen Sonntag den „Ketchup-Flaschen-Effekt“am eigenen Leib. Fünf Partien mühten sich die Schützlinge des TrainerGespanns Michael Panknin/Simon Schröttle (vergeblich), um einerseits Tore zu erzielen und andererseits endlich den ersehnten ersten „Dreier“einzufahren. Trotz der über weite Strecken überzeugenden Vorstellungen reichte es bis dato lediglich zu drei Unentschieden.
Der große „Brustlöser“folgte schließlich ausgerechnet gegen den Ex-Trainer Gerhard Hildmann und dessen TSV Gersthofen. Nachdem es nach den ersten 45 Minuten noch danach ausgesehen hätte, als wäre die besagte Ketchup-Flasche weiterhin verstopft (die Gäste nutzten ihre einzige Chance zur 1:0-Führung), sorgte das kräftige Rütteln und Schütteln in der Halbzeitpause dafür, dass es plötzlich „Plopp“machte! Innerhalb von elf (!) Minuten machte der FCE aus einem EinTor-Rückstand eine 4:1-Führung, was zugleich die Vorentscheidung in dieser Begegnung bedeutete.
„Wir waren bereits im ersten Abschnitt das bessere Team, hatten eine Vielzahl an guten Möglichkeiten und sind dennoch unglücklich in Rückstand geraten“, berichtet Panknin, der mit seiner Truppe schließlich in Durchgang zwei für den bislang unglücklichen Saisonverlauf entschädigt wurde. „Wir haben einfach weitergemacht, jeden Angriff zu Ende gespielt – und plötzlich sind die Bälle innerhalb kürzester Zeit alle reingegangen“, so der Ehekirchener Spielertrainer. „Symptomatisch“für diesen Lauf sei vor allem der Treffer zum 3:1 durch Matthias Rutkowski gewesen, der eine Panknin-Freistoßflanke in „SkorpionManier“mit der Hacke im TSVKasten versenkte und nun sogar von einem Auftritt im „Aktuellen Sportstudio“des ZDF beim Torwandschießen träumen darf.
„Gerade für die Köpfe der Jungs war dieser erste dreifache Punktgewinn in dieser Saison enorm wichtig“, weiß Panknin, „denn je länger du auf ein Erfolgserlebnis warten musst, umso schwieriger wird das Ganze. Dann fehlt dir irgendwann auch die Überzeugung.“Dass es seine Mannschaft bislang ausschließlich mit „Hochkarätern“der Landesliga Südwest (von den ersten sechs Kontrahenten rangieren fünf unter den „Top Sechs“) zu tun bekam, will der 32-Jährige freilich nicht gänzlich außer Acht lassen. „Auch wenn es noch relativ früh in der Spielzeit ist, hat man gesehen, dass wir durchaus in der Lage sind, mit den absoluten Spitzenteams mitzuhalten. Das stimmt mich für die weiteren Aufgaben positiv.“
Aus diesem Grund geht Panknin auch überaus zuversichtlich in das nächste nun anstehende Duell mit einem Aufstiegsfavoriten – dem TSV Nördlingen! Am Samstag (17 Uhr) gastiert der FCE-Tross beim Bayernliga-Absteiger, der in seinen ersten sechs Saisonpartien „durchaus gezeigt hat, dass auch er verwundund schlagbar ist“(Panknin). Da die Rieser mit bislang 17 erzielten Treffern die beste Offensive der Liga stellen, werde laut dem Ehekirchener Spielertrainer „unser Hauptfokus sicherlich auf einer guten und konzentrierten Defensivarbeit liegen“. Erschwerend kommt dabei allerdings hinzu, dass Panknin selbst aufgrund eines Muskelfaserrisses in der Wade auf dem Platz nicht mithelfen kann. Zudem hat sich Christoph Hollinger in den Urlaub verabschiedet. Im Gegenzug stehen aber Nico Ledl und Sebastian Hackenberg (beide aus dem Urlaub zurück) wieder zur Verfügung.