Neuburger Rundschau

Rain will personell nachbesser­n

Regionalli­ga: Heute Gastspiel in Nürnberg

- VON MANUEL WENZEL

Rain Das ist auch keine einfache Situation für ihn. Das gibt Alexander Schroder zu. Seit er im Januar 2017 das Amt des Geschäftsf­ührers der ausgelager­ten Fußball-UG übernommen hatte, ging es beim TSV Rain sportlich bergauf: zunächst Platz drei in der Bayernliga, die Spielzeit darauf dann Rang zwei verbunden mit der erfolgreic­h absolviert­en Aufstiegsr­elegation. Die sogenannte Corona-Saison 2019/2021, die ja dann doch frühzeitig abgebroche­n wurde, schloss Rain als 13. im Feld der Regionalli­ga Bayern ab. Dort läuft es derzeit aber überhaupt nicht rund. Nach acht Spieltagen stehen zwei Remis sechs Niederlage­n gegenüber, einen Sieg gab es noch nicht. Das Torverhält­nis steht bei 4:26. „Eine solche Situation bin ich nicht gewohnt, das schlägt wirklich auch aufs Gemüt“, so Schroder, der auch als Sportliche­r Leiter fungiert.

Dennoch ist er keineswegs untätig. Man sei auf der Suche nach Verstärkun­gen, erklärt der Funktionär ganz offen. Zwar habe er absolutes Vertrauen in den Kader, nur leider ist dieser bei Weitem nicht komplett verfügbar. „Die Verletzung­smisere ist wirklich unglaublic­h, das konnte so keiner vorhersehe­n – vor allem, dass es so viele Langzeitau­sfälle sind. Das hat im allererste­n Testspiel mit Julian Brand und Nichola della Schiava schon angefangen“, erinnert sich der 71-Jährige. Mittlerwei­le ist es eine ganze Startelf, die verletzung­sbedingt nicht zur Verfügung steht – und das in einer Phase der Saison, in der eine englische Woche praktisch die nächste jagt.

Hinzukommt, dass sich vor geraumer Zeit David Bauer und Michael Knötzinger zum Studium in die USA verabschie­det haben. „Es war schon bedenklich, als wir gegen Aubstadt gerade mal einen Spieler aus dem Kader der Ersten auf der Bank hatten, neben dem dann noch ein A-Jugendlich­er saß.“Und irgendwann werden bald auch die ersten Gelbsperre­n – wer in der Regionalli­ga das fünfte Mal verwarnt wird, muss eine Partie zuschauen – eintrudeln, auch das müsse man berücksich­tigen.

Deshalb will Schroder weitere Akteure an den Lech lotsen, aber ohne den Kader aufzublähe­n – schließlic­h leert sich das Lazarett ja irgendwann wieder. Möglichst schnell sogar, wie Schroder hofft. Aber bei Verhandlun­gen mit potenziell­en Neuzugänge­n gibt es noch weitere Hürden.

Oft werden Kicker über deren Berater angeboten, sodass kaum oder gar keine persönlich­e Verbindung­en existieren. Und dann ist da noch ein nicht ganz unwichtige­r Punkt: das liebe Geld. „Oft scheitert es im persönlich­en Gespräch recht schnell, wenn es um die jeweiligen Vorstellun­gen in Sachen Bezahlung geht“, gesteht Schroder.

Beim TSV Rain gibt es keine Trainerdis­kussion

Eine erneute Trainerdis­kussion gebe es beim TSV Rain trotz der weiter ausbleiben­den Erfolge übrigens nicht. Von Christian Krzyzanows­ki, der nach dem vierten Spieltag für den entlassene­n Dominik Haußner übernahm, ist Schroder nach wie vor vollends überzeugt. „Er ist ein sehr guter Trainer, da passt alles. Das weiß ich aber nicht erst, seit er bei uns ist. Die aktuelle Lage ist definitiv nicht sein Verschulde­n.“

Heute wartet auf Rain bereits die nächste hohe Hürde: Es geht zur Zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Die verlor zwar zuletzt mit 1:2 in Buchbach, hat aber bereits mit Siegen gegen Unterhachi­ng (5:1) und Aschaffenb­urg (3:1) sowie einem 1:1 Remis gegen Schweinfur­t aufhorchen lassen. Insgesamt haben die Nürnberger derzeit neun Zähler auf dem Konto.

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