Neuburger Rundschau

„Ein Derby ist immer heiß“

Burgheims Trainer Florian Pickhard freut sich auf das Aufeinande­rtreffen mit dem FC Rennertsho­fen. Warum er glaubt, dass sein Team gewinnt und wie FCR-Torjäger Philipp Stadler gestoppt werden soll

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Herr Pickhard, wissen Sie spontan, wann sich der TSV Burgheim und FC Rennertsho­fen das letzte Mal in einem Punktspiel gegenüber gestanden sind? Pickhard: Puh, das ist eine gute Frage. Da kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern. Es muss aber zu einem Zeitpunkt gewesen sein, als ich selbst schon nicht mehr aktiv gespielt habe.

Es war am 31. März 2018 in der Kreisklass­e Neuburg. Die Partie fand in Burgheim statt – und der TSV gewann mit 4:1...

Pickhard: Dann hoffen wir mal, dass die Begegnung am Sonntag auch so ausgeht (lacht).

Was zeichnet denn ein solches Derby grundsätzl­ich für Sie aus?

Pickhard: Ein Derby ist immer heiß! Man kennt sich einfach untereinan­der. Oftmals sind Freunde dabei, auf die man trifft. Bei mir ist es sogar ein ganz besonderer Fall, da meine halbe Verwandtsc­haft väterliche­rseits aus Rennertsho­fen stammt. Von dem her ist nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen Jungs in beiden Mannschaft­en viel Brisanz vorhanden. Nachdem sicherlich auch einige Zuschauer kommen werden, wird es auf alle Fälle eine tolle Geschichte.

Sehen Sie es denn als Vor- oder Nachteil an, dass dieses Derby bereits am vierten Spieltag der Saison 2021/2022 stattfinde­t?

Pickhard: Ich sehe es eigentlich weder als Vor- noch Nachteil! Wenn man so will, dann ist es ein ganz normales Spiel. Sowohl bei Rennertsho­fen als auch uns läuft es bislang ja noch nicht wirklich rund. Ob eine solche Partie jetzt während oder zu Beginn einer Saison stattfinde­t, ist eigentlich eher zweitrangi­g. Die Tatsache, dass – wie bereits gesagt – bei beiden Mannschaft­en noch Luft nach oben ist, gleicht das Ganze ziemlich aus.

Es ist bekannt, dass beim TSV Burgheim in der Sommerpaus­e ein „XXLUmbruch“innerhalb des Kaders stattgefun­den hat. Was ist für Sie als Trainer dabei die größte Herausford­erung? Pickhard: Die größte Herausford­erung liegt sicherlich darin, die zahlreiche­n jungen Akteure, die zuletzt noch im Nachwuchs gespielt haben, an den Seniorenbe­reich beziehungs­weise die Kreisliga heranzufüh­ren und zu integriere­n. Gerade der physische Aspekt ist hier ein ganz anderer als noch bei der Jugend. Wichtig ist darüber hinaus, dass man bei Fehlern nicht auf die Jungs draufhaut, sondern ihnen diese in aller Ruhe aufzeigt und sie dadurch weiterentw­ickelt. Bislang läuft das auch hervorrage­nd.

Unabhängig von der Tatsache, dass der TSV Burgheim aus den ersten drei Saisonpart­ien noch keinen Zähler ein

Kreisliga Ost. Kollektive­s Aufatmen gab es indes im Lager des TSV Rain 2. Beim hart erkämpften 4:3‰Erfolg in Aresing schossen die Tillystädt­er nicht nur ihre ersten Saisontore, son‰ dern holten auch den ersehnten ers‰ ten „Dreier“. Daheim gegen den TSV Dasing (Sonntag, 15 Uhr) wollen die Schützling­e von Spielercoa­ch Niko Schröttle nun unbedingt nachlegen. Ebenfalls in heimischen Gefilden prä‰ sentiert sich zur gleichen Zeit die DJK Langenmose­n, die es mit dem Spitzenrei­ter TSV Firnhabera­u zu tun bekommt. (disi) fahren konnte: Wie bewerten Sie die bisherigen Leistungen Ihres Teams? Pickhard: Die Leistung an sich ist absolut in Ordnung. Wir haben immer wieder ordentlich­e Ansätze und machen viele Sachen gut. Unser derzeitige­s Hauptprobl­em liegt eher darin, dass wir vorne die Tore nicht machen und hinten nahezu für jeden Fehler mit einem Gegentreff­er bestraft werden. Hier muss einfach jeder noch eine Schippe drauflegen, dass wir beispielsw­eise nach einem Fehler noch schneller umschalten und wieder in unsere defensive Grundordnu­ng kommen. Hätten wir das in den ersten Partien besser gemacht, wären diese mit Sicherheit anders ausgegange­n. Diesbezügl­ich sind wir aber dennoch auf einem richtig guten Weg.

Haben Sie dennoch die Befürchtun­g, dass bei möglichen weiteren Nackenschl­ägen gerade bei den jungen Akteuren der Frust größer und die Lust auf das „Abenteuer Kreisliga“werden könnte?

Pickhard: Das glaube ich nicht. Die Jungs haben auch jetzt die drei Niederlage­n sehr gut weggesteck­t. Natürlich waren zuletzt die Köpfe direkt nach dem 0:4 beim TSV Firnhabera­u ziemlich weit unten. Aber wenn ich mir dann das darauffolg­ende Training am Dienstag anschaue: Da war wieder jeder mit Vollgas und Eifer bei der Sache. Man merkt ganz deutlich, dass die Jungs unbedingt wollen – was sich unter anderem auch daran zeigt, dass sie sehr selbstkrit­isch sind. Unmittelba­r nach einer Partie hinterfrag­en sie sich immer zuerst selbst, was sie falsch gemacht haben. Und das ist in meinen Augen der richtige Weg. Daher macht es mir als Trainer auch richtig viel Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten. kleiner

Lassen Sie uns auf den Derby-Gegner FC Rennertsho­fen blicken. Wie schätzen Sie die Truppe von Trainer Tommy Mutzbauer ein?

Pickhard: Gerade in der Offensive verfügt der FCR über mehrere starke Akteure. Man muss an dieser Stelle nur das Burgheimer Eigengewäc­hs Philipp Stadler nennen. Wenn er 100 Prozent gibt, ist er natürlich schon schwer zu stoppen. In einem solchen Derby gegen seinen Heimatvere­in wird er wahrschein­lich sogar 120 Prozent geben – was es für uns natürlich nicht einfacher macht. Im hinteren Bereich scheinen die Rennertsho­fener dagegen – das haben die ersten Begegnunge­n gezeigt – wohl einige Probleme zu haben. Und genau da werden wir dann unsere Chance suchen.

Um bei Philipp Stadler zu bleiben: Sie kennen Ihren ehemaligen Teamkolleg­en quasi in- und auswendig! Wie kann man ihn am besten ausschalte­n? Pickhard: Was er wirklich überhaupt nicht mag: Wenn man ihm ständig auf den Füßen steht und unter Druck setzt! Natürlich ist das nicht ganz einfach. Dennoch wird es ein Ansatz sein, womit wir den Philipp stoppen wollen.

Ergänzen Sie uns zum Abschluss doch bitte folgenden Satz: Der TSV Burgheim wird am Sonntag das Lokalderby gegen den FC Rennertsho­fen gewinnen, weil...

Pickhard: ...wir es uns einfach verdient haben.

Die weiteren Partien in der Kreisliga Ost

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Foto: Daniel Worsch Trainer und Psychologe in einer Person: Burgheims Trainer Florian Pickhard hat nach dem „XXL‰Umbruch“im Sommer zahlrei‰ che junge Akteure in seinem Team, die eine besondere Ansprache brauchen.

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