Artenschutz: Habichtskäuze ausgewildert
Die Population der Eulenvögel wächst
Erbendorf 14 Habichtskäuze sollen in Nordostbayern heimisch werden. Die Tiere sind vom Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB) mit Sitz in Erbendorf (Kreis Tirschenreuth) ausgewildert worden. Mit seinem 2017 gestarteten Projekt will der Verein eine stabile Population der Eulenvögel erreichen, wie Vorsitzender Johannes Bradtka sagt.
Insgesamt wurden den Angaben nach bereits 43 Tiere im Steinwald, dem südlichen Fichtelgebirge und dem Oberpfälzer Wald ausgewildert. Sie stammen aus Nachzuchten verschiedener Zoos. Die 14 Habichtskäuze waren zunächst für vier Wochen in Volieren eingezogen, wo sie sich an die neue Umgebung gewöhnen konnten. Mit kräftigen Flügelschlägen seien die Tiere in die Freiheit geflogen, sagte Bradtka.
Der Habichtskauz ist der größte und zugleich einer der seltensten Käuze in Mitteleuropa. Er ist etwa 60 Zentimeter groß, hat eine Spannweite von 125 Zentimetern und kann mehr als 20 Jahre alt werden. In Deutschland galt er seit rund 100 Jahren als ausgestorben. In Nordostbayern finden die Vögel Bradtka zufolge geeignete Bedingungen. Auch im Nationalpark Bayerischer Wald leben Habichtskäuze.
Die Ausbreitung der Habichtskäuze ist laut Vereinschef Bradtka „höchst erfreulich“. In Dingolfing sei vor einiger Zeit via GPS-Verfolgung ein aus Österreich zugeflogener Kauz festgestellt worden. Das sei ungewöhnlich – nicht nur, weil Dingolfing kein besonders geeignetes Gebiet für Ha- bichtskäuze sei, sondern auch, weil sich die Vögel meist nur in einem Radius von 20 bis 25 Kilometern aufhielten.
In die Ansiedlung hat der Verein nach eigenen Angaben bisher rund 300000 Euro investiert. Gefördert wird das Projekt unter anderem von der Heinz-Sielmann-Stiftung.