Das Vereinsleben ist intakt geblieben
Der Sportclub Ried will ein LED-Flutlicht und neue Möbel anschaffen. Die Nachwuchsarbeit ist mit vielen Nachwuchsspielern gut, aber es gibt keine A-Jugend mehr
Neuburg Masken, Abstand und Kontrolle des Impfnachweises – ohne strengen Infektionsschutz ließ der Sportclub Ried auch seine Mitglieder nicht zur Jahreshauptversammlung ins Sportheim. Nach eineinhalb Jahren war man froh über ein direktes Treffen. Natürlich habe es in der Coronakrise Einbußen gegeben, sagte Vorsitzender Richard Kerl (34), „aber unser Vereinsleben ist intakt.“
Diese Bewertung macht der Vorstand nicht nur an der Mitgliederzahl von 434 fest. Die sportlichen Aktivitäten blühen wieder auf, die Jungen spielen begeistert Fußball. Der Verein nutzte die Zwangspause zu einer kleinen Sanierung des 1977 erbauten Sportheims bzw. Gemeinschaftshauses. „Und es waren viele motivierte Helfer dabei“, lobte der Vereinschef.
Er präsentierte mit einer Erneuerung der Flutlichtanlage und der Neumöblierung des Sportheims weitere Vorhaben zur Modernisierung. 22.000 Euro kosten stapelbare Stühle und klappbare Tische für das Vereinsheim, das künftig auch für private Feiern vermietet werden soll. Die Finanzierung soll unter anderem über „Crowdfunding“laufen, eine Art Gruppenfinanzierung im Internet. Die VR-Bank gibt bei 5000 Euro Spendenaufkommen die gleiche Summe dazu. Stadtrat Ralph Bartoschek riet dazu, auch ältere Mitglieder ohne Internetzugang zu integrieren.
Eine Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED-Technik würde für alle drei Plätze rund 80.000 Euro kosten. Das Licht sei effizienter, insektenfreundlicher und senke den Stromverbrauch. Der SC Ried stellt einen Förderantrag, weil Bund und Landessportverband hohe Zuschüsse in Aussicht stellen. Es handle sich um ein Zukunftsprojekt, über das noch nicht endgültig entschieden sei, so Vereinschef Richard Kerl. Kommt die LED-Technik zum Tragen, wird der Verein ein langfristiges Darlehen aufnehmen müssen.
Sein größtes Kapital sind die Aktiven, und hier besonders die Nachwuchsspieler. Mit insgesamt 120 Jugendlichen vom Kinderturnen bis zur C-Jugend sei der SC Ried sehr gut besetzt, so 2. Vorsitzender Daniel Meilinger, aber leider komme keine A-Jugend mehr zusammen. Der Hang zum Fußball ist bei vielen 16- und 17-Jährigen offenbar nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Es bieten sich jede Menge alternativer Freizeitmöglichkeiten. Mit guter Jugendarbeit, Sport, Ausflügen und Festen will der Neuburger Stadtteilverein diesem Schwund entgegnen. Das Augenmerk gilt natürlich auch der ersten Mannschaft, die sich mit Spielertrainer Moritz Bartoschek gut schlägt.
Mit der Vereinsarbeit im Pandemiejahr zeigten sich die 100 Mitglieder der Hauptversammlung sehr zufrieden. Sie entlasteten den Vorstand ohne Gegenstimme. Die Gymnastikund Zumbakurse in den Bittenbrunner
Turnhallen will der Verein nach dem Tod von Susanne Glatz weiterführen. Mit der 54-jährigen Neuburgerin vermisst der SC Ried eine beliebte Persönlichkeit, die auf allen Ebenen positiv und aktiv unterwegs gewesen war. In einer Gedenkminute gedachten die Mitglieder auch an Gerlinde Meilinger und an Ehrenmitglied Bruno Reinelt.
Natürlich schüttete der Vorstand Ehrungen für treue Vereinsmitglieder aus. 1971 hatte der Sportclub nach langer Pause wieder eine Schülermannschaft angemeldet. Gerhard Böck, Dieter Griebel, Elmar Meilinger, Robert Rein, Bernhard Strehle und Richard Strixner spielten mit. Jetzt sind sie AH-Spieler und für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden.