Neuburger Rundschau

Der ewige Ermittler

Columbo ging vor 50 Jahren in Serie. Warum er viele so fasziniert

- VON MARKUS BÄR

Vor genau 50 Jahren startete Inspektor Columbo in den Vereinigte­n Staaten als TV-Serie mit seiner Verbrecher­jagd. Über den verschrobe­nen Inspektor besteht vermutlich weltweiter Konsens: Columbo ist nicht irgendein Ermittler, sondern so ziemlich der kultigste, der beste, den es je auf diesem Planeten gegeben hat. Woran das wohl liegt?

An dem zerknitter­ten Trenchcoat, den sein Darsteller Peter Falk über die Köpfe der Produzente­n hinweg für sich ausgesucht hatte? Dass Falk beinahe kein Schauspiel­er geworden wäre, weil er schon seit seinem dritten Lebensjahr wegen eines Tumors ein Glasauge tragen musste, worüber sich Aufführung­sverantwor­tliche anfangs lustig machten? Daran, dass der Inspektor nur 1,68 Meter groß ist? Dass er zwar gerne seine Ehefrau zitiert, die aber der Zuschauer nie zu sehen bekommt? Dass er das verbeulte graue Peugeot403-Cabriolet so gut wie nie mit offenem Verdeck fährt, dafür aber mit seinem Basset-Hund, der stoisch aus dem Fenster schaut? Dass Columbo keinen Vornamen hat, dass quasi „Inspektor“sein Vorname ist (im amerikanis­chen Original übrigens nicht „Inspektor“, sondern „Lieutenant“).

Vermutlich liegt es an allem zusammen. Columbo ist der definitive Sieg des Understate­ments, er wird von jedem Mörder bis zur letzten Minute unterschät­zt. In dieser dann allerdings nicht mehr. Ein Understate­ment, das bei Sherlock Holmes nur vorgeblich ist. Doch bei Columbo in Reinkultur besteht. Gepaart mit einem alles überragend­en Intellekt. Ein US-Ermittler, der letztlich auch völlig unamerikan­isch daherkommt. Darum wird Columbo auf ewig – auch weltweit – ein echter Star bleiben.

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Foto: dpa

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