Ein Erfolg für die Laienmusik
Der frühere bayerische Wirtschaftsminister und CSULandtagsabgeordnete Franz Josef Pschierer hat sich nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett in seiner Partei zum Chefkritiker und Störenfried hochgearbeitet. Er nimmt kein Blatt mehr vor den Mund. Als Vorsitzender der Mittelstands-Union in Bayern kritisiert er die Wirtschaftspolitik der Staatsregierung. Als CSU-Politiker widerspricht er ab und zu sogar seinem Parteichef. Und als Vorsitzender des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes streitet er für die Interessen von Blasmusikkapellen, Spielmannsund Fanfarenzügen und Alphornbläsern im Regierungsbezirk Schwaben.
In seinem Kampf um Corona-Lockerungen für Laienmusiker musste der Allgäuer einen langen Atem beweisen. Seine Appelle, die ärgsten Beschränkungen für die musizierenden Amateure aufzuheben, um ihnen wieder einen einigermaßen akzeptablen Probenbetrieb zu ermöglichen, verhallten in der bayerischen Ministerialbürokratie lange Zeit ungehört. Der Blick über die Grenzen nach Baden-Württemberg oder Österreich machte das schwer erträglich. Während dort schon fast wieder nach Herzenslust musiziert werden konnte, hatten die Musiker hier immer noch mit Widrigkeiten wie erweiterten Mindestabständen zu kämpfen.
Dass es nun endlich ein neues Rahmenkonzept für den Probenbetrieb gibt, ist ein Erfolg für die Laienmusik. Die Frage allerdings, warum zum Beispiel im Sport so viel mehr und früher möglich war, bleibt vorerst ungeklärt.